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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 388

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
388 Die mittlere Zeit. die an die Russen Anwohnenden. Die Preußen waren ein Mischvolk, bestehend aus Nor männern, Slawen und Goten. Westlich von den Polen wohnten die Großpommern und nördlich die Kleinpommern oder Pommerelleu. Das Wort „Pommern" soll ans Po-Moste — am Meere verstümmelt morden sein. Die Pommern waren meistens Wenden. Zwischen Oder und Elbe wohnten ebenfalls wendische Stänime, unter denen die Obotriten und Lntitzer (Lausitzer) die bekanntesten waren. In Böhmen hatten sich die Tschechen (Ezechen) niedergelassen, ebenfalls eiy slawischer Stamm, und dem Lande auf der linken Seite der untern Oder gaben die Morawier den Namen Mähren. 2. Der erste böhmische Fürst soll Ezech (Tschech), lind der erste polnische Fürst dessen Bruder Lech gewesen sein, welch letzterer in die Gegend von Gnesen kam und eiue Stadt baute, wo er das Nest eines weißeu Adlers fand, weshalb der weiße Adler zum politischen Reichswappen ward. Piast soll wegen der Mühe, die er sich zur Zeit einer Hungersnot um die Herbeischaffung der Lebensmittel gab, vom Volke zum Könige ausgerufen worden fein. Mieczislaw I. stiftete nach seiner Bekehrung die Bistümer Krakau, Posen, Gnesen, Ehelm, Kammin und Lebus. Oft suchten die politischen Fürsten sich der Lehensherrlichkeit des Kaisers zu entziehen; es gelang ihnen aber immer mir auf kurze Zeit. Boles-law I. ließ sich zum Könige krönen. Sein Sohn Mieczislaw der Träge wurde wahnsinnig, und das Land geriet in solche Unordnung, daß die Königin mit ihrem Sohne Kasimir aus Polen fliehen mußte. Kasimir lebte sieben Jahre als Mönch im Kloster Clngny. Endlich rief man ihn denn doch zurück (1049). Er schuf wieder geordnete Zustände, weshalb er neben seinem Beinamen : d er Mönch, auch den Namen: der Wiederhersteller Polens führte. Er erhielt gegen einen jährlichen Zins von 500 Mark Silber Schlesien vom Kaiser Heinrich Iii. zum Lehen. 3. Kasimir der Große, der keinen männlichen Nachkommen hatte, suchte die Krone seinem Verwandten Lndwig von Anjou und damit dem ungarischen Königsstamme zu verschaffen. Um nun die Magnaten hierfür zu gewinnen, mußte Ludwig einen Vertrag eingehen (Pacta conventa) tntd schwören, er wolle dem Adel keine neuen Lasten aufbürden und in Polen keine Fremden anstellen. Bis auf den Jagellouen Kasimir Iv. war immer der ganze Adel zum Reichstage zusammengekommen, was ungemeine Uneinigkeit herbeiführte. 1468 beschloß man, daß in Zukunft nur aus jeder Woiwodschaft zwei Land boten erscheinen sollten, um eher eine Einigkeit zu erzielen. Am Ende des 15. Jahrhunderts sielen die Russen und die Tataren öfters in das Land ein. 4. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, konnte nur wenige Ritter unter seinem Stellvertreter, dem Landmeister Hermann Balk, nach Preußen senden. Der Orden machte deshalb nur langsam Fortschritte, bedurfte auch immer der Unterstützung von außen. Im Anfange wurden die von ihm eroberten Länder musterhaft regiert, später klagten die Preußen nicht nur über unerträglichen Druck, sondern es wurden sogar Vorwürfe wie bei den Templern erhoben. Doch hat man auch bei diesem Orden bis jetzt so wenig Beweise für die Anschuldigungen, als bei den Templern. Der Hauptsitz war die Marienburg bei Danzig, wo der Orden eine hohe Schule errichtete, in der die Ritter Unterricht empfingen. Sie bestand 148 Jahre, und 17 Meister residierten in derselben. Die schrecklichste Schlacht, welche die
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