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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 403

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 148. Wissenschaft und Schulen im Mittelalter. 403 8 148. Wissenschaft und Schulen im Mittelalter. 409) Obwohl Karl der Große in Deutschland, Frankreich und Italien und Alfred der Große in England die Errichtung von Schulen vorschrieben und hierin von der Kirche unterstützt wurden, so konnte doch kein eigentlicher Volksunterricht aufkommen, bevor es Bücher und Schreibmaterial gab. Die Pfarr-schnlen dienten also hauptsächlich dem Erlernen des Religionsunterrichts, der mündlich erteilt wurde. So lange die Buchstaben mühsam auf Pergament gemalt wurden und ein Buch soviel als ein kleines Bauerngut galt, konnten auch die Strebsamsten immer nur im Besitz einiger weniger Bücher sein. Nur da, wo eine Anzahl Mäuner in stiller Zurückgezogenheit ihr gauzes Leben wissenschaftlich sich beschäftigten und die litterarischen Schätze wieder ihren Mitbrüdern hinterließen, konnten Bibliotheken errichtet werden. Man fand deshalb solche im Anfange nur in den Klöstern und später an den fürstlichen Höfen. Mit den Klöstern waren auch Schulen verbunden. In der innern Schule wurden diejenigen unterrichtet, welche in dem Kloster selbst die Gelübde ablegten. In den äußeren Schulen empfingen Söhne der Adeligen und der Patrizier ihre Bildung. Eine solche Schule war wieder eine niedere Schule, in der nur drei Gegenstände gelehrt wurden, nämlich Grammatik (Sprachlehre), Dialektik (Denklehre) und Rhetorik (Anleitung zum freien Vortrag). Von ihr stieg man in die höhere Schule auf und erhielt sodann Unterricht in der Musik, in der Arithmetik, in der Geometrie und in der Astronomie. Nach der Zahl der Lehrgegen-stände wurde die niedere Schule Trivium, die höhere Qu ad ri-vium genannt. Neben den Klosterschulen gab es noch Stifts-imd Domfchnlen, die wie die Klosterschulen eingerichtet waren. Aufseher über sie war ein Dom- oder Stiftsherr, der den Titel Scholastikas führte. 410) Neben diesen gelehrten Schulen schuf das Bedürfnis zur Zeit der Kreuzzüge und der großen Handelsunternehmungen in den Städten auch bei den Pfarrkirchen sogenannte Schreibschulen, au denen die Elemente aller Bildung: Lesen, Schreiben und Rechnen, gelehrt wnrden. Die Lehrer an solchen städtischen Schulen wurden vom Magistrate angestellt und bezahlt. Der Vorsteher einer solchen Schule war der Rektor, der einen Unterlehrer (Kantor) und in der Regel mehrere Schulgehilfeu (Lokaten, Provisoren) unter sich hatte, die er selbst anstellte. Die Lehrer besorgten zugleich den Religionsunterricht und die Kirchen-
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