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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 427

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 156. Der Bauernkrieg. Die Wiedertäufer in Münster. 427 richteten die Truppen des Schwäbischen Bundes unter ihrem Hauptmanne Georg Truchseß von Waldburg unter den Bauern schreckliche duederlagen an. Bei Königshofen an der Tanber, bei Würz bürg und Ingolstadt wurden dieselben vollständig auseinandergesprengt und vernichtet. In Thüringen hatte Thomas Münzer zu Mühlhausen die Reichen fortgejagt, Gütergemeinschaft eingeführt und die Bauern um sich versammelt. Aber bei Frankenhansen siegte der Landgraf Philipp von Hessen mit den sächsischen Fürsten und dem Herzoge von Brannschweig über die Aufrührer und übte blutige Vergeltung. Auch nach beendigtem Aufstande dauerten noch die Hin-1525. richtnngen derer, die sich beteiligt hatten, fort, und 150 000 Bauern fielen in der Schlacht oder unter dem Beile des Henkers. Leider hatte Luther seinen Einfluß auf die Fürsten, die anf seiner Seite waren, nicht geltend gemacht, um sie zu einem mildern Verfahren zu bewegen, vielmehr mit maßloser Heftigkeit zur Ausrottung der Bauern aufgefordert. 434) Zehn Jahre nachher trat das Bestreben, die evangelische Freiheit in das Leben einzuführen, noch einmal zu Münster in Westfalen in schauerlicher Verirrung auf. Dort war der Bischof vertrieben worden und die Stadt hatte die lutherische Lehre angenommen, neigte sich aber bald den Wiedertäufern zu. Diese führten nun nicht nur die Gütergemeinschaft, sondern auch die Vielweiberei ein, und auf angebliche himmlische Erscheinungen gestützt, wurde der Schneider Johann Bockelson von Leyden als König des ganzen Erdkreises ausgerufen. Johann geberdete sich nun auch wirklich als solcher und sandte Herzoge und Apostel aus, die aber aufgefangen und hingerichtet wurden. In Münster selbst übte er eine unerträgliche Tyrannei ans und ließ alle hinrichten, die ihm zu widersprechen wagten. Aber der gesamte Adel in der Nachbarschaft verband sich mit dem Bischose, um solchem Unfug zu steuern; doch erst nach einer langwierigen und blutigen Belagerung konnte die Stadt wieder erobert roerben.1535. Die Wiebertäufer kämpften mit größtem Hclbenmute, mit Ausnahme des Königs, seines Scharfrichters Knipperbolling und des Hofkanzlers Krechting, welche sich versteckten, aber ans ihrem Verstecke^hervorgezogen und nach vielen Martern hingerichtet würden. Ihre Leiber würden in eisernen Käfigen am Turme bet Lambertskirche aufgehängt. Anmerkungen. 1. Schon vor Luther hatten Bauernaufstände stattgefunden, die jeweils blutig unterdrückt wurden. Ursache daran war der große Druck,
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