Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 434

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
434 Die neue Zeit. mation bereits eingeführt und die Genfer Geistlichen erkannten in Calvin das tüchtige Werkzeug, um das, was sie begonnen, kräftig durchzuführen und ihm eine wissenschaftliche Begründung zu geben. , Calvin benutzte seinen Einfluß, um sich nach und uach zum Gebieter zu machen, und regierte in Genf so tyrannisch, daß er fortgejagt wurde. Aber bald wurde er wieder zurückgerufen und beherrschte nun den großen Rat unumschränkt bis zu seinem Tode, der am 27. Mai 1564 erfolgte. Er war ein strenger, rücksichtsloser und grausamer Mann, wie denn auch die Lehre von der absoluten Gnadenwahl, welche Calvin aufstellte, eine finstere S ch re ck ens l ehre ist. 3. In der katholischen Kirche geht alle Gewalt von den Aposteln aus, die der Heilige Geist ausgestellt hat, zu regieren Die Kirche Gottes (Apstg. 20, 28) repräsentiert sich in erster Reihe in dem Papste, als dem Nachfolger Petri. In der katholischen Kirche herrscht also das Pa-palsystem. Luther duldete, daß die weltlichen Fürsten die bischöflichen Befugnisse an sich rissen, um dieselben für sich und sein Werk zu gewinnen. Deshalb ist in der protestantischen Kirche der Landesherr zugleich oberster L andesb i sch of, der seine Rechte durch eine von ihm eingesetzte Behörde (Konsistorium) ausüben läßt. Entgegen dem Papal-wie dem Kcmsistorial-System legte Calvin die Vollmacht, in geistlichen Angelegenheiten zu entscheiden, in die Hände der Gesamtgemeinde, welche dieselbe durch von ihr gewählte Älteste ausübt (Presbyterial-©ijftem). 4. Michael Servede war Leibarzt des Erzbischofs von Vienne. Er gab ein Bnch, in dem er die Dreieinigkeit Gottes leugnete, jedoch nicht unter seinem Rauten, heraus. Calvin erfuhr, wer der Verfasser sei, und auf fein Betreiben bei dem Erzbischof von Vienne wurde Servede in das Gefängnis geworfen, aus dem es ihm aber zu entfliehen gelang. Er wollte sich nach Neapel Begeben, und da er nicht wußte, daß es Calvin gewesen, der ihn bei seinem Erzbischof angezeigt hatte, gedachte er in Genf ein paar Tage auszuruhen. Calvin ließ ihn sofort in Fesseln legen ttttd zum Feuertode verurteilen. Ehe Calvin ihn verbrennen ließ, holte er das Gutachten der Theologen zu Genf, Basel, Bern und Zürich ein. ' Diese stimmte» für die Hinrichtung. Auch Melanchthon billigte dieselbe später in einem eignen Briefe an Calvin Dieser hatte in Genf ein aus Geistlichen und Laien zusammengesetztes Glaubensgericht gebildet, eine Inquisition, welche über den Glauben und die Sitten der Gemeindeglieder zu wachen hatte. So wurde Calvin der gefürchtete Beherrscher von Genf, nach dessen Wink der Große Rat sich richtete. Auch Jakob Gr net wurde enthauptet, weil er unsittliche Verse geschrieben und den Versuch gemacht hatte, die kirchlichen Anordnungen umzustürzen. § 159. Unruhen tu Spanien. Erster mit) zweiter italienischer Krieg. (1521—1529.) 439) Während dies in Deutschland vorging, hatten die spanischen und italienischen Angelegenheiten das Reichsoberhaupt so in Anspruch genommen, daß es fast acht Jahre nur in Spanien zubringen mußte. Es waren Unruhen entstanden, weil der Kaiser,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer