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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 445

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 164. Der Abfall der Niederlande. 445 so rasch, daß er beim Tode seines Stifters (1556) über 1000 Mitglieder zählte. Der erste Deutsche, welcher in den Orden eintrat, war der selige Petrus Canisins, dessen Katechismus von den Katholiken dem lutherischen entgegengestellt und im Laufe der Zeit fast in alle Sprachen übersetzt wurde. 1686 zählte man schon über 400 Auflagen. 8 164. Der Abfall der Niederlande. 452) Karl V. hatte den großen Fehler begangen, die 17 niederländischen Provinzen, welche seit 1512 den bnrgnndischen 1512. Kreis bildeten, von Deutschland zu trennen und mit der spanischen Monarchie zu vereinigen. Darüber wurden die niederlän-164». dischen Städte, denen Karl ohnehin die bedeutendsten Privilegien genommen hatte, unruhig. Im Anfange befriedigte sie es, daß Philipp Ii., Karls Sohn, nach Antritt der Regierung seinen Wohnsitz in den Niederlanden aufschlug, allein schon nach drei Jahren ging dieser wieder nach Spanien. Er ließ zwar seine 1550. Schwester Margareta von Parma als Statthaltern zurück, ordnete ihr aber ausländische Ratgeber bei. Dies verdroß den hohen Adel, der gehofft hatte, sich in den reichen Staatsämtern von den Schulden zu erholen, welche er während des Aufenthaltes des Königs dnrch seinen Aufwand gemacht hatte. Die spanischen Truppen, welche das Land besetzt hielten, gaben ebenfalls Veranlassung zu Beschwerden. Als nun der Calvinismus auch in die Niederlande drang und Philipp Ii. die Zahl der Bistümer vermehren und die Inquisition einführen wollte, so vereinigten sich Adel und Bürger, um dagegen zu protestieren. Die Unzufriedenen gaben sich selbst den Namen Gueusen (Gosen, Bettler). Die Häupter des Adels, namentlich Wilhelm von Oranien, wußten die Statthalterin zu falschen Maßregeln zu verleiten, so daß sie selbst noch den Unzufriedenen ' Gelegenheit gab, sich zu sammelu und zu verstärken. Es entstanden Volksaufläufe, und Kirchen und Kloster wurdeu überfallen und geplündert. Viele Mouche und Nonnen wurden verjagt und viele Priester ermordet. 453) Um die Ruhe wiederherzustellen, sandte Philipp den Herzog von Alba, der aus frühern Kriegen her durch seine Treue und Ergebenheit gegen den König, aber auch durch feine Härte und Unbeugsamkeit bekannt war. Noch bevor er ankam, wanderten viele aus, weil sie an den Greueln, die geschehen, beteiligt waren. Auch Wilhelm von Oranien ging in sein Stammland Nassau, unterhielt aber seine Verbindung mit den Zurückgebliebenen.
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