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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 464

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
464 Die neue Zeit. England, Holland und Frankreich sandten Unterstützung. Aber Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld starben gleich im Anfange des dänischen Krieges, und Christian Iv. war nichts weniger als ein Feldherr. Dagegen standen ihm zwei Männer gegenüber, welche zu den ersten Heerführern der neuen Zeit gerechnet werden können, nämlich der ligistische General Tilly und Wallenstein, Herzog von Fried land, der ein kaiserliches Heer befehligte, welches er selbst zusammengebracht hatte. Tilly hielt Braunschweig und Hannover besetzt und schlug Christian bei Lutter am Barenberge so gänzlich auf das Haupt, daß er sein ganzes Geschütz E. nebst 60 Fahnen verlor. Wallenstein war dnrch Schlesien nach Norddeutschland vorgedrungen und hatte Mecklenburg, Jütland, Schleswig und Holstein inne. Christian Iv. mußte sich auf die Inseln zurückziehen, wenn er nicht Gefahr-laufen wollte, von seinem Erblande abgeschnitten zu werden. Ganz Norddeutschland war in den Händen der Kaiserlichen, nur die Stadt Stralsund allein, der Wallenstein die Zufuhr zur See nicht abschneiden konnte, leistete mannhaften Widerstand. 1629. Christian mußte sich zum Frieden von Lübeck bequemen, in dem er zwar alle seine Besitzungen wiedererhielt, aber eidlich geloben mußte, am deutschen Kriege nur insofern teilzunehmen, als er in der Eigenschaft eines Herzogs von Holstein berechtigt war. Anmerkungen. 1. Johann Tzerklas, Graf von Tilly, wurde ans dem Schlosse Tilly in Brabant 1559 geboren und war zuerst in spanischen und kaiserlichen Diensten, in denen er vom gemeinen Soldaten bis zum Artilleriegeneral befördert wurde. Der Herzog Maximilian von Bayern berief ihn als Generalobersten, um die bayrische Landwehr bilden zu helfen, und 1620 erhielt er als Generallieutenant den Oberbefehl über die Truppen der Liga. Er war eigentlich für den geistlichen Stand bestimmt und studierte bei den Jesuiten, allein seine Neigung führte ihn unter die Fahne. Doch bewahrte er in seinem ganzen Leben die Reinheit der Sitten, welche die Zöglinge der Jesuitenschulen auszeichnete. Er konnte sich rühmen, stets keusch und mäßig gewesen zu sein und bis zur Schlacht von Breitenfeld, also bis zum 72. Lebensjahre, keine Schlacht verloren zu haben. Die Leidenschaft hat aus Tilly einen fanatischen, grausamen und unmenschlichen Soldaten gemacht, aber mit Unrecht. Tilly war ein strenger Katholik, er hörte jeden Tag die Messe und erfüllte pünktlich alle Pflichten eines katholischen Christen. Als Deutscher mußte sein Herz bluten, daß die Protestanten Dänen, Schweden, Engländer, Holländer und Franzosen in das Reich gerufen hatten. Auch konnte er ebensowenig als jeder andere General für das verantwortlich gemacht werden, was seine Soldaten thaten, wenn sie in der Not oder wenn sie erbittert war-en. Tilly selbst hielt auf strenge Mannszucht, und er persönlich benahm sich gegen seine Quartiergeber
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