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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 481

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 177. Der spanische Erbfolgekrieg. Joseph I. Karl Vi. 481 blieben, sondern auch der Marschall Tallard sich mit 50 000 Mann ergeben mußte. Die Kurfürsten von Bayern und von Köln flohen nach Frankreich. 486) Inmitten dieses Krieges war aber Kaiser Leopold I. mit Tod abgegangen und es war ihm sein Sohn Joseph I. in 1705. der Kaiserwürde nachgefolgt. Dieser setzte den Krieg auf das nachdrücklichste fort und verhängte die Neichsacht über die beiden flüchtigen Kurfürsten. Sein Bruder Karl, der Bewerber um die spanische Krone, war unterdessen von Portugal aus nach Spanien gedrungen. Mehrere Provinzen Spaniens erklärten sich für ihn, und die Engländer nahmen Gibraltar und Barcelona ein. Nach den Siegen Eugens bei Turin und Marl-boroughs bei Ramillies mußte Ludwig seine Truppen ansi706. der Lombardei und den Niederlanden zurückziehen. In dieser Not war Ludwig Xiv. geneigt, Frieden zu schließen, und machte seit 1707 alljährlich Vergleichsvorschläge, die aber stets abgewiesen 1707. wurden. Nach den Niederlagen, welche Vendome bei Duden arde und Villars bei Malplaquet erlitten, verstandi708. Ludwig sich sogar zur Herausgabe des ganzen Elsasses und eiltet: 1709-Entschädigung von einer Million Livres. Allein da Karl gerade seinen Einzug in Madrid gehalten hatte und für Frankreich alles verloren schien, so legte man Ludwig Xiv. Bedingungen auf, die er nicht eingehen konnte. Er selbst sollte, und zwar mit französischen Truppen, seinen Enkel Philipp von Anjou aus Spanien vertreiben. So war Ludwig entschlossen, das Alleräußerste zu versuchen. Da traten plötzlich Umstände ein, welche die Allianz auflösten und die Sache zum Nachteile Österreichs und zum Vorteile Frankreichs gestalteten. 487) Die Franzosen, vereint mit einem Teile der spanischen Völker, hatten nämlich über die Engländer bedeutende Vorteile errungen, und Karl, der bereits als König gekrönt worden, mußte Madrid verlassen, wo Philipp von Anjou wieder seinen Einzug hielt. Da bald darauf Joseph I. schnell und kinderlos hinwegstarb, so kehrte Karl nach Österreich zurück, um die 1711. Stammlande anzutreten. Bald darauf wurde er auch als Karl Vi. zittn deutschen Kaiser gewählt und es wären nun, wie unter Karl V., die deutsche, die spanische und die österreichische Krone auf einem Haupte wieder vereinigt gewesen. Hatten nun die Alliirten die französisch-spanische Übermacht gefürchtet, so fürchteten sie jetzt wieder die österreichisch-spanische. England knüpfte deshalb mit Frankreich Unterhandlungen an, und es gelang Ludwig, die Mächte voneinander zu trennen und mit denselben einzeln ein Übereinkommen zu treffen. Im Frie-
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