Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 487

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 180. Die schlesischen Kriege. Der siebenjährige Krieg. 487 Burggrafen von Nürnberg, Friedrich Vi. von Hohenzollern, zum Statthalter darüber bestellt. Dieser leistete dem Kaiser wichtige Dienste und half ihm besonders aus seinen Geldverlegenheiten, indem er ihm 400 000 Goldgulden (über 30 Millionen Mark nach unserm Gelde) lieh, wofür ihm die Mark Brandenburg verpfändet wurde. Da Sigismund die Schuld nicht bezahlen konnte und überdies den Burggrafen belehnen wollte, so verlieh er auf der Kircheuversammluug zu Konstanz am 30. April 1415 demselben die Mark Brandenburg als Erbeigentum und zugleich die Würde eines Kurfürsten und Erzkämmerers des heiligen römischen Reiches. 1417 erfolgte die feierliche Belehnung. 2. In Brandenburg konnte Friedrich nicht König werden, da in Deutschland neben dem Kaiser kein König sein sollte. Er erhielt daher die königliche Würde in dem nicht vom Deutschen Reiche abhängigen Ostpreußen und setzte deshalb nicht in Berlin, sondern in Königsberg sich und seiner Gemahlin die Krone mit eigener Hand auf, nachdem er am Tage zuvor (17. Januar 1701) deu schwärzen Adler-orden mit der Inschrift: Suum cuique (Jedem das Seine) gestiftet hatte. Um die Anerkennung Kaiser Leopolds zu erhalten, versprach er, demselben in allen Kriegen Beistand zu leisten und bei der Wahl eines römischen Königs seine Stimme jederzeit dem Hause Österreich zu gebeu. 3. Friedrich Wilhelm I. gab der preußischen Monarchie die vorwiegend militärische Einrichtung, welche in derselben heute noch herrscht, und sorgte für die Verteidigung des Staates namentlich durch Anlegung der Festungen Magdeburg, Stettin, Wesel und Memel. Eine besondere Liebhaberei hatte er für große Soldaten, aus denen er die Potsdamer-Garde, die Leibwache, bildete. Werber durchzogen Deutschland, Holland, England und Schweden, um große Leute für dieselbe zu suchen. Unter seinen Soldaten waren 26 000 Ausländer. Einer seiner ausgezeichnetsten Generale war der Fürst Leopold von Dessau, der „alte Des sauer" genannt. Aber Friedrich Wilhelm suchte auch die Steuerkraft des Landes zu heben und die innere Wohlfahrt zu befördern. Er begünstigte Handel, Ackerbau und Gewerbe, besonders die Wollmanusaktur, und nües den aus Polen vertriebenen Dissidenten verwüstete Gegenden als Wohnsitze an, ebenso den Salzburger Ausgewanderten. In Berlin stiftete er ein großes Waisenhaus für 2000 Soldatenkinder und richtete 1800 Volksschulen ein. So gelang es ihm, die Schulden seines Vaters zu bezahlen und die Einkünfte des Landes auf 7 400 000 Thaler zu erhöhen, was für jene Verhältnisse ein mächtiger Fortschritt war. Dabei war der König sehr sittenstreng, aber willkürlich und roh, wie dies am besten sein Betragen gegen den eigenen Sohn beweist. § 180. Die schlesischen Kriege. Der siebenjährige Krieg. (1741—1763.) 494) Nicht so glücklich, wie gegen Karl Vii., war Maria Theresia gegen Friedrich den Großen, der zugleich mit dem Kurfürsten von Bayern sich wider dieselbe kehrte. Unter dem Vorwande alter Ansprüche ans die Herrschaften Jägerndorf, Lieg-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer