Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 583

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 210. Der Krieg mit Rußland. 583 Tochter eines königlichen Hasenkapitäns auf Martinique, wo sie auch 1763 geboren war. Sie heiratete den General Alexander Beanhar-uais, der 1794 guillotiniert wurde, weil er vor Mainz kein Glück hatte. Als Napoleon sich zum Kaiser krönen ließ, fühlte er, daß seine Zivilehe anstößig fein müsse, und ließ sich am Abend vor der Krönung durch seinen Onkel, den Kardinal Fesch, in den Tnilerieen kirchlich trauen, setzte dann auch am 2. Dez. 1804 die kaiserliche Krone auf das Haupt seiner Gemahlin. Josephine brachte von ihrem ersten Gemahle zwei Kinder mit in die Ehe: beit nachmaligen Vizekönig Eugen von Italien und spätern Herzog von Leuchtenberg, und Hortense, die Gemahlin des Königs Ludwig von Holland, später Herzogin von St. Leu und Mutter Napoleons Iii. Die eigene Ehe aber blieb kinderlos, weshalb Napoleon sich 1809 von ihr scheiden ließ, s Diese Scheidung konnte geschehen, weil man bei der kirchlichen Trauung das Wesentlichste übersehen hatte. Eine Ehe ist nämlich nur gültig, wenn sie vor dem eigenen Pfarrer oder seinem Stellvertreter eingegangen wird. Aber gerade an den eigenen Pfarrer hatte man nicht gedacht und ihn übergangen. ^Nach erfolgter Scheidung vermählte Napoleon sich am 2. April 1810 mit Marie Luise, aus dem österreichischen Kaiferhaufe, geb. am 12. März 1791, die ihm am 20. März 1811 einen Sohn gebar, der den Titel König von Rom erhielt, nach Napoleons Fall aber als Herzog von Reichstadt ant Hofe in Wien ant 22. Juli 1832 an der Schwindsucht starb. Er gilt als Napoleon Ii. Marie Luise erhielt nach Napoleons Sturz die Herzogtümer Parma, Piacenza und Gnastalla und starb am 17. Dez. 1847. 2. Die große Armee, welche gegen Rußland operieren sollte, bestand aus etwa 600 000 Mann aus beinahe allen Ländern Europas. Über 10 000 Kanonen und 20 000 Packwagen waren derselben zugeteilt. Napoleon empfing noch vor seinem Aufbruche nach Rußland in Dresden die Huldigungen des Kaisers von Österreich, des Königs von Preußen und der Rheinbundfürsten. Alsdann übernahm er selbst den Oberbefehl über das Hauptheer. Der linke Flügel unter Macdo-nald bestand aus Franzosen, Preußen und Polen. Er kam nur bis Riga und richtete nicht.viel aus. Der rechte Flügel unter Remitier bestaub aus Franzosen, Österreichern und Sachsen. Die Rheinbund-truppen befanden sich beim Hauptheere. Unter den Generalen, die bei Napoleon waren, zeichneten sich vorzüglich aus: Murat, der König von Neapel und Schwager Napoleons, und der Marschall Michel Ney. Joachim Murat war der Sohn eines Gastwirts aus dem Departement Lot und sollte Geistlicher werden, aber Jugendstreiche nötigten ihn, sich als gemeiner Soldat in einem Chasseurregiment anwerben zu lassen. Er war mit Napoleon, der ihn sehr liebte, in Ägypten und kämpfte beinahe stets unter seinen Augen. Als aber Napoleons Stern ant Sinken war, unterhandelte er mit Österreich und erhielt auch auf dem Wiener Kongreß die Zusage, im Besitze Neapels zu verbleiben, hauptsächlich auf Österreichs Verwerthen. Als Napoleon von Elba zurückkehrte, schlug er sich wieder auf befsen Seite, erhielt aber kein Kommanbo mehr, und als er wieder nach Neapel zurückkehrte, wurde er gefangengenommen und zu Ptyo in Kalabrien erschossen (13. Oft. 1815). Michel Ney, eines Böttchers Sohn, war zu Saarlouis geboren und Schreiber bet einem Notar. 1787 trat er in ein Husarenregiment und stieg bis zum Mar-schall von Frankreich. Er eröffnete 1805 bett Felbzug' gegen Österreich nnb führte durch einen Sturm auf die Schanzen von Elchingen den
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer