Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 597

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 214. Die deutsche Bundesakte. Die Heilige Allianz. stehe in Deutschland eine Unzufriedenheit mit den politischen Zuständen und ein Verlangen nach größerer Volksfreiheit. Um diesem Verlangen einigermaßen gerecht zu werden, folgten die meisten Staateu dem Beispiele Nassaus und Weimars, welche ihrem Lande eine Verfassung gaben, die der französischen nachgeahmt war. Anmerkungen. 1. Die Wiener Schlußakte besteht aus 121 Artikeln, von denen 1—107 nur von den Gebietsverleünngcn handeln. Die Niederlande und die Schweiz wurden auf dem Wiener Kongreß vollständig unabhängig erklärt. Österreich erhielt das Königreich Jllyrien, Tirol. Vorarlberg, Salzburg, das Juu- und Hausruckviertel und ganz Galizien, Preußen bekam die jetzigen Provinzen Westfalen, die Rheinprovinz, Sachsen und Posen und tauschte überdies Schwedisch-Pommern gegen Luxemburg ein. Bayern erhielt Würzburg, Aschassenbnrg, Ansbach, Baireuth, sowie die Rheiupfalz am linken Rheinufer. Es sollte mehr erhalten , weil es das Jnnviertel, Tirol, uni) Salzburg abgetreten hatte, aber Baden, Württemberg und Hessen weigerten sich standhaft, etwas herauszugeben, Hannover bekam Ostfriesland und nahm den Titel Königreich am Überdies erhielt Rußland auf dem Wiener Kongreß den größten Teil des Großherzogtums Warschau, doch wurde Krakau eine freie Stadt. Für feinen Verzicht ans Belgien erhielt Österreich die Lombardei imb Venedig. Holland erhielt das heutige Belgien, Luxemburg und Limburg. Sardinien erhielt Genua; Elba siel an Toskana. 2. Der heiligen Allianz traten mit Ausnahme des Papstes, Englands und der Pforte alle europäischer: Monarchen bei. Da Artikel 2 des Vertrages, (der nur aus drei Artikeln bestand) besagte: „die Monarchen von Österreich, Preußeu und Rußland, welche die drei verschiedenen Konfessionen repräsentieren, betrachten sich als Zweige der nämlichen christlichen Familie", so konnte weder der Papst noch die Hohe Pforte beitreten. 3. Karl Ludwig Sand wurde am 5. Oktober 1794 in W n n-siedet bei Baireuth geboren. Er studierte in Tübingen, Erlangen und zuletzt in Jena Theologie und war Mitglied der deutschen Burschenschaft, deren entschiedenster Feind Kotz ebne war. Rußland suchte fortwährend die deutscheu Kabinette zu einer entschiedenen Bekämpfung der freiheitlichen Richtung zu veranlassen, und den Berichten, welche Kotze-bne an die russische Regierung sandte, maß man die Schuld bei. Sand wollte eine auffallende That ausführen und reiste deswegen eigens nach Mannheim. Nach vollbrachtem Morde wollte er sich selbst nms Leben bringen, aber die Wunden waren nicht tödlich. Er wnrde am 20. Mai 1820 enthauptet. 4. Die Karlsbader Beschlüsse uuterwarfeu insbesondere alle Zeitungen und alle Druckschriften unter 20 Bogen einer sehr strengen Zensur und gaben zu vielen willkürlichen Plackereien Anlaß. 5. Nassau erhielt schon ant 2. Sept. 1814 eine Verfassung, deren Ausbildung den Ständen selbst übertragen wnrde. Ihm folgten Weimar 1816, Bayern und Baden 1818, Württemberg 1819.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer