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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 678

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
678 Unsre Zeit. Anmerkungen. 1. Christoph Martin Wieland, geb. am 5. September 1733 zu Oberholzheim im Württembergischen, war 1760 Kammerdirektor in Biberach, starb aber auf einem Landgute im Weimarischen. In seinen oberflächlichen und üppigen Gedichten spiegelt sich der französische Geist jener Zeit. — Der Göttinger Hainbund war ein Kreis junger Dichter, die in Göttingen sich beit Studien widmeten und sich vereinigt hatten „zu Religion, Tugend, Empfindung und reinem unschuldigen Witze". Man tanzte des Abends im Zwielichte um eine deutsche Eiche und gelobte sich bei dem Mond und den Sternen ewige Freundschaft. Bei besondern Bundesgelagen saßen die Bardenschüler, d. i. die Schüler des Barden K lop stock, mit Eichenlaub bekränzt, tranken in heiligem Stillschweigen Klopstocks Gesundheit und Brachten Pereats „dem sitien-verderbenden Wieland und dem verrufenen Voltaire". Bürger starb als Justizbeamter nach vielen häuslichen Unglücksfällen und namentlich dadurch tief verletzt, daß Schiller seine Gedichte sehr ungünstig beurteilte. Hölty starb im 28. Lebensjahre, ohne einen eigentlichen Beruf erreicht zu haben. Voß dagegen starb als badischer Hofrat und Professor in Heidelberg. Von den beiden Stoib erg, welche dänische Kammerherrenstellen bekleideten, trat der jüngere, Friedrich Leopold, zur katholischen Kirche zurück (1800) und schrieb in Münster seine Berühmte Geschichte der Religion Jesu, in der er die Apostolizität der katholischen Kirche nachwies. 2. Johann Gottfried von Herder, geb. zu Mohruugen in Ostpreußen am 25. August 1744, wurde auf Göthes Empfehlung General-superintendent und Konsistorialrat in Weimar. Sein wichtigstes Werk sind die Ideen zu einer Geschichte der Menschheit. Unter den Übertragungen zeichnet sich vor allen der „Eid" aus. Seine sämtlichen Werke umfassen 60 Bände. 3. Johann Wolfgang von Göthe wurde am 27. August 1749 zu Frankfurt a. M. geboren und stammte aus einer alten Patrizierfamilie. Sein Vater war kaiserlicher Rat und Doktor der Rechte. Der junge Göthe wurde sehr allseitig gebildet und bezog schon mit 16 Jahren die Universität Leipzig, um Rechtswissenschaft zu studieren. Nachdem er durch „Götz", „Werther" und „Elavigo" bekannt geworden, erhielt er eine Einladung an den weimarischen Hof, wo er hohe Stellen bekleidete und 1815 sogar Staatsminister wurde. Bereits 1782 war er vom Kaiser Joseph n. in den Adelstand erhoben worden. Mit Schiller gab er 1794 eine Zeitschrift: die „Horen", heraus und gestand,_ Schiller habe ihm eine zweite Jugend gegeben und ihn wieder zum Dichter gemacht, welches zu fein er so gut wie aufgehört habe. Er hatte nur einen einzigen Sohn, der 1830 zu Rom auf der Reife starb. 4. Friedrich von Schiller erblickte das Licht der Welt zu Marbach im Württembergischen am 10. November 1759. Sein Vater war früher Wundarzt, dann Hauptmann und zuletzt Inspektor auf dem herzoglichen Lustschloß Solitude. Als Schiller in Ludwigsburg in seinem neunten Jahre zum erstenmale ein Theaterstück sah, machte er schon Pläne zu Trauerspielen. Mit 13 Jahren erhielt er eine Freistelle in der Karlsschnle, einer Lehr- und Erziehungsanstalt, die Herzog Karl gegründet hatte. Er studierte zuerst Rechtswissenschaft, dann Medizin. Da das Lesen der deutschen Dichter in der Karlsschule verboten war, so mußte Schiller dies heimlich thun, und ebenso heimlich versuchte er sich
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