1900 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Hohmann, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Volksschule, Mittelschule, Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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neue Mittel schuf. Die Geschlechter mußten arbeiten im Schweiße ihres Angesichts, daß sie den Sand bändigten und festigten, den der Wind unter der Pflugschar fortwehte. Die Askanier waren alle bestrebt, das Glück und den Wohlstanb der Mark zu förbem. Als ste in das slavische Laub kamen, fanben sie zwischen Moor und Seen, in den Brüchen und dem Sanbe nur wenbische Blockhäuser und Lehmhütten. Sie bauten ba schöne Klöster, Dome mit gewaltigen Türmen von Granitquabern und Mauersteinen. Gegen achtzig Klöster sollen den Assaniern ihren Ursprung verbankt haben. Die meisten würden mit reichem Grunbbesitz ausgestattet. Vor allem förbernb wirkten die Klöster auf eine bessere Gestaltung des Lanb-baues. Für die Hebung der Wissenschaft und Volksbilbung leisteten dagegen die Klöster der Mark nichts Bebeutenbes, weil die Mönche selbst zumeist seine höhere Bilbnng besaßen. Unter den märkischen Klöstern stehen die Cistercienserklöster Lehnin und Chorin, die Grabstätten der askanischen Markgrafen, in erster Linie. Wie für Choriu, so war Lehnin das Mutterkloster auch für alle märkisch-lausitzischen Kloster.
Unter der Herrschaft der Askanier erblühten weiterhin reiche und für die bamalige Zeit mächtige Städte mit deutschen Freiheiten und beutschem Gewerbfleiß, beren Handel weit über Land und über die Meere ging. Die Flüsse waren daher mit reich belabenen Kähnen, die Straßen von Wagen und Karren mit Kaufmannsgütern angefüllt. Unter den Städten, die bamals aufblühten, stnb besonbers zu nennen: Branbeuburg, Havelberg, Spanbau, Berlin-Kölln, Frankfurt.
Ju der Bevölkerung des Laubes waren Wenben und Deutsche Überall gemischt. Die Deutschen überragten die Wenben weit an Bilbnng; mit ihrer Herrschaft erlangten beshalb beutsche Sitte, beutsches Recht und das Christentum überall die Oberhanb.
Den deutschen Kriegern, die ihm das Land hatten erkämpfen helfen, gab Albrecht der Bär die durch langjährigen Krieg veröbeten Strecken zur Bebauung, den gemeinen Kriegsleuten gegen Zins, den Rittern gegen die Verpflichtung zu fernerem Kriegsbienste. Den wenbischen Abel behanbelte Albrecht aus gleichem Fuße mit dem deutschen; allmählich entston den zwischen beiben Familienverbinbungen. Diese wohlbemessene Vermischung des beiberseitigen Volkstums erleichterte den wenbischen Eblen die Annahme beutscher Sitten. — Den Kern der deutschen Bevölkerung bilbeten die ackerbauenben und gewerbtreibenben Krieger. Zu ihnen gesellten sich die Ansiebler, die aus den Ruf von den Vorteilen biefer Nieberlaffung aus allen Gegenben Deutsch-