Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte - S. 161

1900 - Berlin : Nicolai
161 verlebte er glückliche Tage. Mit fernen Gesinnungsgenossen knüpfte er einen regen Briefwechsel an und schrieb seine ersten wissenschaftlichen Werke. Seine Ansicht über die Pflichten des Königs seinem Volke gegenüber fand einen schönen Ausdruck in den Worten: „Der König ist der erste Diener des Staates". Schon damals erkannten Tieferblickende die hohen Fähigkeiten des preußischen Kronprinzen. Prinz Eugen, der ihn persönlich kennen lernte, sagte zu ihm: „Alles an Ihnen verrät, daß Sie einst ein tapferer Feldherr sein werden". Der versöhnte Vater aber änßerte kurz vor seinem Tode: „Ich sterbe zufrieden, weil ich einen so würdigen Sohn zum Nachfolger habe". 6. Regierungsantritt. Im Frühjahr 1740 bestieg Friedrich im 28. Lebensjahre den Thron. Seiner Gemahlin wies er das Schloß Schönhausen zum Wohnsitze an und umgab sie mit einem angemessenen Hofstaat. Den Lieblingsaufenthalt der Königin-Mutter, das Schloß Monbijou, ließ er umbauen und neu einrichten. Dem alten Dessaner erklärte er, daß er das königliche Amt selbst und mit alleiniger Autorität verwalten wolle. Aus seinen Ansprachen an die höheren Offiziere und Beamten konnte man entnehmen, daß er gewillt war, einzelne Mißbrauche im Heere und in der Verwaltung abzustellen, sonst aber im Sinne und Geiste seines Vaters zu regieren. Die Armee vergrößerte Friedrich um etwa 20 000 Mann, das Riesenregiment schaffte er dagegen ab und war bestrebt, die militärische Zucht und das Verfahren beim Anwerben der Rekruten zu mildern. Wegen einer Teurung, herbeigeführt durch eine außergewöhnlich strenge Winterkälte, bestand damals auch in Brandenburg ein allgemeiner Notstand. Friedrich ließ die Magazine öffnen und Getreide zu billigen Preisen an die Armen verkaufen. Die Wissenschaften und Künste, die uuter seinem Vater so stiefmütterlich behandelt worden waren, unterstützte er kräftig und setzte sie in ihre unverbrüchlichen Rechte ein. Die Folter wurde ganz beseitigt. — Alle Maßnahmen entsprangen dem eigenen Willen des Königs; er erwog und entschied alles selbst. t>) Per erste schlesische Krieg (1740-42). 1. Hundert Jahre waren vergangen, seitdem der große Kurfürst deu Grund zu einer neuen nordischen Großmacht gelegt hatte. An den fremden Höfen hatte man gespottet über den „Soldatenkönig". Der Spott verstummte, als an die Spitze dieses Heeres ein Held trat, der es zu benutzen verstand. Es war, als habe der Himmel den König bestimmt, alle Vorbereitungen zu treffen, die die weise Umsicht vor einem Kriege Höh mann, Vaterländische Geschichte. 11
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer