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1. Vaterländische Geschichte - S. 162

1900 - Berlin : Nicolai
162 erheischt. Die gefüllte Staatskasse und das geschulte Heer begründeten Friedrichs Erfolge. Er war der einzige, dem eine wohlgeordnete Kriegsmacht zur Verfügung stand, und er fühlte; lebhaft den Ernst der Stunde. „Tag und Nacht", so gestand er „liegt mir das Schicksal des Reiches auf dem Herzen". Fest war es bei ihm beschlossen, dem preußischen Staate den ihm gebührenden Platz unter den europäischen Großmächten zu sichern und seine Ansprüche aus das widerrechtlich entzogene Schlesien geltend zu machen. 2. Ursachen. Die Herzöge von Liegnitz hatten mit dem Kurfürsten Joachim Ii. im Jahre 1537 den schlesischen Erbvertrag geschlossen. Seine Bestimmungen lauteten: Stürben die Liegnitzer Herzöge aus, so sollten die Lande Brieg, Liegnitz und Wohlan an Brandenburg fallen, stürben dagegen die Hohen-zollern aus, so sollten märkische Gebiete auf Liegnitz übergehen. Unter der Regierung des großen Kurfürsten starben im Jahre 1675 die Herzöge von Liegnitz aus. Der damalige Kaiser erklärte aber in selbstsüchtiger Absicht den Vertrag für ungiltig und zog die Länder als „böhmische Lehen" ein. — Im Oktober 1740 starb der deutsche Kaiser Karl Vi. und hinterließ nur eine Tochter: Maria Theresia. Durch ein neues Hausgesetz, die pragmatische Sanktion, hatte er unter schweren Opfern ihre Nachfolge in den deutschen Ländern durchgesetzt. Karl Albert vou Bayern, einer ihrer Verwandten, erhob aber trotzdem Ansprüche auf jene Länder und aus den Kaiserthron. Bei Frankreich fand er die gewünschte Unterstützung. Diese günstige Gelegenheit benutzte Friedrich, um seine wohlbegründeten Ansprüche auf Schlesien zur Geltung zu bringen. 3. Verlauf des Krieges. Ohne weitere Kriegserklärung ließ Friedrich seine Truppen in Schlesien einmarschieren und bemächtigte sich mit Ausnahme einiger Festungen des ganzen Landes. Von den gedrückten evangelischen Einwohnern wurde er mit Freuden begrüßt. Gleichzeitig bot er Maria Theresia sein Bündnis gegen alle ihre Feinde an und versprach eine hohe Geldentschädigung, wenn sie in die Abtretung des Landes willige. Sie wies sein Ansinnen mit Stolz zurück und verlangte sofortige Räumung des Landes. Durch die glückliche Schlacht bei Mollwitz (1741) bewies Friedrich, daß nicht einige Reiterregimenter genügten, um den Preußenkönig aus Schlesien zu vertreiben. Der Anfang der Schlacht war sehr niederdrückend. Die österreichische Reiterei trieb die preußische in die Flucht. Das preußische Fußvolk stand unerschütterlich fest. Sein
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