Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte - S. 231

1900 - Berlin : Nicolai
231 begann aus Wagen, Tonnen, Möbeln, Pflastersteinen und anderen Gegenständen Befestigungen (Barrikaden) herzurichten. Bei dem nun beginnenden Straßenkampf blieb das Militär überall Sieger. Der König konnte jedoch den Gedanken, daß durch seine Soldaten das Blut seiner Landeskinder vergossen werde, nicht ertragen und befahl den Abzug des Militärs; au dessen Stelle hielt die Bürgerwehr die Ordnung aufrecht. — Der Wunsch des Landesherrn, daß die versprochene Verfassung aus den Beratungen der Volksvertretung hervorgehen möge, scheiterte an der Uneinigkeit und an den 51t weitgehenden Forderungen der Versammlung. Im November wurde Berlin durch den Geueral Wraugel wieder mit Truppen besetzt und die aus den Wahlen hervorgegangene Nationalversammlung zuerst nach Brandenburg verlegt und dann aufgelöst. Nunmehr gab der König seinem Volke aus eigener Machtvollkommenheit eine Erfassung. Nachdem sie den Vertretern des Volkes vorgelegt worden war, wurde sie am 31. Januar 1850 veröffentlicht und bildet seitdem das preußische Staatsgrundgesetz. Damit trat Preußen in die Reihe der konstitutiouellen (verfassungsmäßigen) Staaten ein. Der preußische Laudtag wird durch das Herren- und Abgeordnetenhaus gebildet (Siehe Seite 274). In Bezug auf die Königsgewalt setzt die Verfassung folgendes fest: Die Person des Königs ist unverletzlich. Die Minister des Königs sind verantwortlich. Alle Regierungshandlungen des Königs bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung eines Ministers, der dadurch die Verantwortlichkeit übernimmt. Der König führt den Oberbefehl über das Heer; er hat das Recht, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, auch andere Verträge mit fremden Regieruugeu zu errichten; er befiehlt die Verkündigung der Gesetze und erläßt die zu deren Ausführung nötigen Verordnungen; er beruft die Kammern und schließt ihre Sitzungen. Die gesetzgebende Gewalt wird gemeinschaftlich durch den König und die beiden Kammern ausgeübt. o) Z>er deutsche Mund und die Kinheitsöestreöurrgen. Als die Unruhen sich nach Deuschlaud fortpflanzten, hoffte der deutsche Bundestag, durch Erfüllung einiger Forderungen die Bewegung im Keime zu ersticken. Durch deu Zollverein und die neuen Verkehrsmittel wurde aber der haltlose Zustand des Staatenbundes, der noch dazu jede Machtentfaltuug uach außen verhinderte, täglich fühlbarer gemacht. Alle Vaterlandsfreun de wünschten ein ewiges, mächtiges Deutschland mit einem Kaiser an der Spitze. Zugleich sollte dem Volke in einem Reichstage Teilnahme an der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer