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1. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 84

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 84 — Nach dieser Verfassung ist der König der höchste Beherrscher des Landes; ihm zur Seite stehen die beiden Kammern: das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten. Das Herrenhaus setzt sich aus den königlichen Prinzen, den Vertretern des Großgrundbesitzes, der großen Städte und der Universitäten zusammen. Das Haus der Abgeordneten besteht aus den Vertretern des Volkes, die alle fünf Jahre neu gewählt werden. Beide Kammern bilden den Landtag, der die Gesetze des Landes zu beraten und die Ausgaben und Einnahmen des Staates zu regeln hat. 5. Ablehnung der Kaiserwürde. Neben dem Wunsche nach einer freieren Verfassung hatte das Volk ein immer dringenderes Verlangen nach der Einigung Deutschlands. Um die Angelegenheiten des Reiches zu regeln, wurden im Jahre 1848 Abgeordnete nach Frankfurt a. M. geschickt. Es war nun die Frage, ob Österreich oder Preußen die Kaisergewalt erhalten sollte. Die Mehrzahl der Abgeordneten entschied sich jedoch für Preußen. Als aber die Abgesandten in Berlin erschienen und dem Könige die Kaiserkrone anboten, lehnte er sie ab. Er wollte sich dieser Krone wegen nicht mit Österreich, vier Königen und Rußland in einen Krieg stürzen. Die Einigung Deutschlands war damit vorläufig gescheitert. 6. Sorge für Verkehr und Kunst. Kriegshafen. Friedrich Wilhelm hat für sein Land sehr segensreich gewirkt. Unter ihm nahmen Handel und Fabriktätigkeit einen ungeahnten Aufschwung. Dazu trugen hauptsächlich die Eisenbahnen viel bei, die damals im Lande gebaut wurden. Schon 1838 war die erste Eisenbahn in Preußen (von Berlin nach Potsdam) eröffnet worden. Bald aber folgten längere Bahnstrecken, so daß nach wenigen Jahren schon die wichtigsten Handelsstädte durch Eisenbahnen verbunden waren. Auch Telegraphen wurden überall im Lande angelegt, und schon am 1. Januar 1849 durchflog die erste Depesche Deutschland durch elektrischen Draht. Die Fabriktätigkeit war besonders groß in Webereien und Eisenwaren. So war Elberfeld-Barmen ein zweites Manchester, Solingen ein zweites Lüttich geworden. In Berlin hatte sich Borsigs Maschinenfabrik, in Essen Krupps Geschützfabrik Weltruf erworben. Auch Kunst und Wissenschaft beförderte der König. So nahm er z. B. den Ausbau des Eölner Doms wieder auf, an dem seit fast 300 Jahren Hammer und Meißel geruht hatten. (Deutsche Jugend 5, Anhang, S. 321: Friedrich Wilhelm und der Bildhauer Schadow.) — Friedrich Wilhelm Iv. ist auch der Gründer der preußischen Kriegsflotte, von Oldenburg kaufte er den Jadebusen, wo er unter dem Namen „Wilhelmshaven" einen Kriegshafen anlegte. 7. Frommer Sinn und Werke christlicher Liebe. Friedrich Wilhelm hatte einen frommen Sinn. Sein Wahlspruch war: „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen." Ihm treu zur Seite stand seine Gemahlin Elisabeth. Sie erbaute Kranken- und Waisenhäuser. Mit ihr vereint gründete der König auch das große Diakonissenhaus Bethanien in Berlin. (Die erste Diakonissenanstalt in Deutschland wurde 1836 zu Kaiserswerth am Rhein vom Pfarrer Fliedner gegründet.) Und dieser fromme Sinn weckte bald eine Nacheiferung, die noch bis in die neueste Zeit verspürt wird. Es entstanden nach und nach immer mehr Anstalten christlicher Liebe: Kranken-, Waisen- und Armenhäuser, Diakonissenanstalten, Herbergen zur Heimat, Rettungshäuser, Kinderbewahranstalten re. 50. Herzog Wilhelm von Braunschweig. 1831—1884. 1. Die Zeit von 1815—1830. Herzog Friedrich Wilhelm (S. 64) hinterließ zwei Söhne, Karl und Wilhelm. Da sie minderjährig waren, übernahm der mit ihnen verwandte König Georg von England die Vormundschaft. Im
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