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1. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 85

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 85 — Jahre 1823 aber wurde Karl mündig und trat als Karl Ii. die Regierung an. Doch verstand er es nicht, sich die Liebe seines Volkes zu erwerben. Ja, es kam schließlich zu offenem Aufruhr. (7. September 1830.) Der Herzog mußte flüchten. Das herzogliche Schloß ging hinter ihm in Flammen auf. Er lebte von da ab größtenteils in Paris und zuletzt in Genf. In Genf ist er 1873 gestorben; dieser Stadt hat er auch sein ganzes Vermögen vermacht. 2. Wilhelm tritt die Regierung an. Sobald der Prinz Wilhelm, der damals in Berliu als Major diente, von den Vorgängen in Braunschweig Kunde erhielt, reiste er nach der Heimat. Im Schlosse Richmond vor Braunschweig nahm er Wohnung. Das Volk war hocherfreut und strömte in Scharen hinaus, den Prinzen zu sehen. Er übernahm sosort die Leitnng der Staatsangelegenheiten, aber erst an seinem Geburtstage, dem 25. April 1831, trat er endgültig die Regierung an. Von Richmond ans hielt er seinen Einzug in die Stadt, die sich festlich geschmückt hatte. Auf dem Altstadtmarkte leistete ihm die Bürgerschaft den Huldigungseid. 3. Wilhelm als Landesvater. Mit Wilhelm begann eine glückliche Zeit für unser Land. Schon 1832 kam eine neue Verfassung zustande. Nach dieser übt der Landesherr die Herrschaft in eigener Machtvollkommenheit aus. Ihm zur Seite steht das Ministerium, die höchste Landesbehörde. Es setzt sich aus einem Minister und zwei Wirklichen Geheimen Räten zusammen. Bei der Gesetzgebung sowie Aufstellung des Staatshaushaltes wirkt die Landesversammlung mit. Sie zählt 48 vom Volk erwählte Mitglieder. 1834 erschien dann auch das Ablösungsgesetz, wodurch die auf den Bauernhöfen lastenben Zehnten, Abgaben und Herrenbienste in eine einmalige Geldabgabe verwandelt wurden. Auch eine Stäbteorbnung würde eingeführt. Diese gab den Bürgern das Recht, sich den Magistrat und die Stadtverordneten selbst zu wählen, und befreite die Handwerker von dem drückenden Zunftzwange. So war für den Bürger und Bauer aufs beste gesorgt, und in kurzer Zeit gelangten beibe zu großem Wohlstanbe. Um Handel und Wandel zu fördern, legte der Herzog schon 1838 eine Eisenbahn von Braunschweig nach Harzburg hin an (eine der ersten Bahnlinien Deutschlands) und sorgte dafür, daß sich das Eisenbahnnetz in seinem Laube immer mehr erweiterte. Auch würden überall im Laube Steinstraßen (Chausseen) angelegt. In den Dörfern verschwanben nach und nach die alten Strohdächer und erhoben sich massive, mit Ziegeln gebeckte Wohnhäuser, gotische Kirchen und stattliche Pfarr- und Schulhäuser. In der Restbenz würden großartige Bauten aufgeführt: das neue Hoftheater, das Polytechnikum, das Lanbeskrankenhaus, ein Gymnasium, der Justizpalast u. a. (Deutsche Jugenb 5, Anhang, S. 397: Herzog Wilhelm von Bronswyk.) 5\. Kaiser Wilhelm I. 1861—1888. a. Wilhelm als Prinz. 1. Jugend. Wilhelm würde ant 22. März 1797 geboren. Sein Vater war der König Friedrich Wilhelm Iii., seine Mutter die Königin Luise (S. 56). In seinen Knabenjahren war der Prinz sehr schwächlich; die Mutter hatte oft große Sorge um ihn. Die Flucht von Königsberg nach Memel 1807 mitten im kalten Winter hatte feine Gesundheit so sehr angegriffen, daß er lange Zeit nachher das Bett hüten mußte. Im Alter von 13 Jahren raubte ihm der Tod Sa8nmetjer u. Schulze, Geschichte für braunschweig. Schulen. 7
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