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1. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 90

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 90 — Die Kämpfe um Metz. 1. Vionville und Mars la Tour. 16. August. Bei Metz zog Bazaiue eine große Armee zusammen. Bald merkten jedoch die Deutschen, daß es seine Absicht war, nach Westen abzuziehen und sich mit Mac Mahou zu vereinigen. Dieser Plan sollte vereitelt werden, weshalb man ihm in Eilmärschen zuvorzukommen suchte. Am 16. August entspann sich ein heftiger Kampf westlich von Metz bei Vionville und Mars la Tour. Der Feind hatte die Übermacht; dazu hatte er sich in den Wäldern eine feste Stellung geschaffen. Ganze Reihen der Deutschen wurden niedergeschmettert, aber andere rückten an ihre Stelle, und allmählich gelang es, den Wald zu erreichen. Jetzt kam das Bajonett an die Reihe, und bald mußten die Franzosen weichen. An einer Stelle hier waren neun feindliche Batterien aufgepflanzt. Diese aber wurden durch den berühmten Todesritt der Halberstädter Kürassiere und altmärkischen Ulanen genommen. (Deutsche Jugend 5, Anhang S. 324: Die Trompete von Vionville.) In der Schlacht bei Vionville zeichneten sich die Braunschweiger Husaren durch Mut und Kühnheit ganz besonders ans. So eroberten sie hier z. B. eine Batterie und machten die ganze Besatzungsmannschaft nieder. Fast wäre es ihnen auch gelungen, Bazaine gefangen zu nehmen. Ein Husar hatte ihn schon mit der Linken am Kragen ergriffen; da aber sprengte der Adjutant des Feldherrn herbei und stach den Braven nieder. 2. St. Privat und Gravelotte. 18. August. Zwei Tage später ver- suchte Bazaiue, nach Norden zu entkommen. Auf den Höhen zwischen Gravelotte und St. Privat hatte er Stellung genommen. Der heißeste Kampf entspann sich um das Dorf St. Privat. Ganz besonders zeichnete sich hier die Garde durch Heldenmut aus. Um an das Dorf heran zu kommen, legten sich die Soldaten oft platt auf die Erde, liefen einige hundert Schritt und warfen sich dann wieder nieder. Gegen 7 Uhr nahmen sie das Dorf mit Sturm. Bazaine zog sich nach Metz zurück. Als dann noch spät am Abend Fransecky mit seinen Pommern auch die Franzosen bei Gravelotte vollständig zurückwarf, da konnte Moltke dem König melden: „Majestät, der Sieg ist unser; der Feind zieht sich zurück." (Deutsche Jugend 4, S. 170: Die Rosse von Gravelotte.) Auch das Braunschweiger Infanterie-Regiment Nr. 92 kam am 18. bei St. Privat ins Gefecht. Nachdem die Garde das Dorf mit Sturm genommen, bekamen die Braunschweiger den Auftrag, es vom Feinde zu säubern, da noch fortwährend Schusse aus den Kellern, Bodenluken rc. fielen. Bei dieser Gelegenheit machten sie 150 Gefangene, verloren aber 47 Tote und Verwundete. Der König war fast den ganzen Tag zu Pferde. Gegen Abend machte man an einer Gartenmauer einen Sitz für ihn zurecht, indem man: eine Leiter von einem französischen Bauernwagen mit dem einen Ende auf eine Dezimalwage, mit dem anderen auf einen verendeten Grauschimmel legte. Erst als die Schlacht gewonnen war, dachte der König an Essen und Trinken. Ein Marketender schaffte etwas Brot und Bier herbei, der König trank aus einem abgebrochenen Tulpenglase, und Bismarck aß mit Vergnügen ein Stück trockenes Kommißbrot. Nun hatte man Mühe, ein Nachtquartier für den König aufzufinden. Die Häuser weit umher waren alle mit Verwundeten angefüllt; ihnen wollte er den Platz nicht nehmen. Endlich fand man noch ein leeres Stübchen, worin er die Nacht auf einer Matratze verbrachte. 3. Belagerung von Metz. Infolge dieser mörderischen Schlachten um Metz mußte sich Bazaiue mit seiner Armee in die Festung Metz zurückziehen.
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