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1. Der Weltkrieg 1914/15 - S. 1

1915 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Dev Weltkrieg 1914-1915, Von E. Borchers. Der Husbrucb des Krieges. Ursache. Als König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 zum deutschen Kaiser ausgerufen wurde, gelobte er, „allzeit Mehrer des Reiches sein zu wollen, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens". Getreu diesen Worten hat er in erfolgreicher Friedensarbeit das Reich weiter ausgebaut, das das Schwert gegründet hatte. Sein Enkel und Erbe des Reiches, unser geliebter Kaiser, hat dieselbe Absicht laut ausgesprochen und oft mit der Tat bewiesen, daß er nicht Eroberungen und kriegerische Lorbeeren suchte, sondern daß er ein Friedensfürst sein und rastlos für die Wohlfahrt seines Landes arbeiten wollte. Jedermann im Volke stimmte ihm freudig zu, und Deutschland wurde unter seines Kaisers Führung groß durch den Fleiß und die Tüchtigkeit seiner Bürger. Geschickte Arbeit entlockte dem Acker reiche Frucht und holte aus der dunklen Tiefe die Schätze des Bodens. Deutsche Technik und Industrie, Wissenschaft und Kunst eroberten die Welt, und stolze Handelsschiffe trugen die deutsche Flagge unter dem Schutz einer mächtigen Kriegsflotte über die Meere. Die Völker sahen diesen Aufschwung Deutschlands, und ihr Neid wappnete sich. Allen voran beschlossen die Engländer, den unbequemen Nebenbuhler wieder klein und schwach zu machen und seine wirtschaftliche Macht zu vernichten. Sie sahen sich nach Bundesgenossen um und fanden sie. Da waren zunächst die rachedürstenden Franzosen, die ihre Niederlage von 1870/71 nicht verschmerzen konnten, sich aber allein zur Rache zu schwach fühlten; dann die Russen, die nach der Herrschaft aus der Balkanhalbinsel trachteten, aber dahin nur nach Besiegung Österreichs und des verbündeten Deutschlands kommen konnten. Seit mehreren Jahren drohte der Krieg. Wohl war Deutschland zu einem Waffengange gerüstet. Der Kaiser hatte das Schwert geschärft und die Flotte erbaut, aber in seiner Friedensliebe immer das drohende Unwetter abgewandt. Da brach plötzlich im August vorigen Jahres der furchtbare Sturm los. Veranlassung zum Kriege. Die äußere Veranlassung zum Kriege gab Serbien. Am 28. Juni 1914 wurden der österreichisch-ungarische Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Gemahlin in der bosnischen Hauptstadt Serasewo erschossen. Wie die Untersuchung feststellte, war diese entsetzliche Tat in Serbien geplant. Die Mörder hatten ihre Waffen und Bomben von serbischen Beamten und Offizieren aus Beständen der Armee erhalten und waren von serbischen Grenzhauptleuten nach Bosnien geführt worden. Bis dahin hatte Österreich den Bestrebungen des serbischen Nachbars gegenüber, die darauf ausgingen, sich auf Kosten Österreichs zu vergrößern, viel Geduld bewiesen. Nun aber verlangte es von Serbien Untersuchung der gefährlichen Umtriebe unter Teilnahme österreichisch-ungarischer Beamten und Bestrafung der Schuldigen. Auf Rußlands Hilfe vertrauend, verweigerte Serbien die geforderte Sühne. Österreich erklärte ihm daraus den Krieg. Kahnmeyer u. Schulze, Der Weltkrieg. 1
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