Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Der Weltkrieg 1914/15 - S. 21

1915 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 21 — karte ein. Willig fügte sich jedermann im Volke. So sind wir denn bis zur neuen Ernte ganz gut ausgekommen. Wir haben wohl auf Kuchen und frische Brötchen verzichtet, aber Hunger hat niemand gelitten. Unterseebootkrieg. Die völkerrechtswidrigen Maßnahmen Englands beantwortete die deutsche Regierung durch den Handelskrieg mit Unterseebooten. Sie erklärte die Gewässer rings um Großbritannien und Irland mit Einschluß des Kanals als Kriegsschauplatz und beschloß vom 18. Februar ab mit allen zu Gebote stehenden Kriegsmitteln der feindlichen Schiffahrt entgegenzutreten. Nun entwickelten unsre Unterseeboote, deren wir eine große Anzahl haben, eine unheimliche Tätigkeit. Im Kanal, an der englischen Küste, in der Irischen See versenkten sie manches englische Schiff. Nach eigenem Eingeständnis haben die Engländer in den ersten drei Wochen 80 Millionen Mark Schaden durch U-Boote erlitten. Die englische Admiralität hatte schon früher den Handelsschiffen den Gebrauch neutraler Flaggen empfohlen; nun riet sie auch die Dampfer zu bewaffnen und verhieß dem Kapitän eine hohe Belohnung, der ein Tauchboot rammte. Dadurch sind die Handelsschiffe zu Kriegsschiffen geworden und dürfen von unsern Seeleuten ohne jede Untersuchung vernichtet werden. Die Lusi-tauia, einer der größten (31500 Tonnen) und schönsten englischen Dampfer fiel am 7. Mai an der Südküste von Irland einem Tauchboote zum Opfer. Der Dampfer war als Hilfskreuzer der englischen Marine gebaut, kam jetzt mit vielen Kisten Munition und allerlei Kriegsgerät an Bord von Amerika und war mit Geschützen bewaffnet. Er hatte 40 Millionen Mark gekostet und trug für 12 Millionen Mark Waren. Die Vernichtung des Schiffes war ein harter Schlag für England, das noch soeben mit seiner Herrschaft über die Meere geprahlt hatte. Mit der ßusitania gingen leider auch über 100 Amerikaner unter. Sie hatten das Schiff trotz dringender deutscher Warnung zur Überfahrt benutzt, weil die Engländer versicherten, es konnte ihnen nichts geschehen. Die Engländer wollten also ihr Munitionsschiff durch amerikanische Staatsbürger schützen. Nach dem Unglück versuchten sie uns mit Amerika zu verfeinden und hofften, mit seiner Hilfe unfern Unterseebootkrieg zu lähmen. Aber die Amerikaner werden wohl einsehen, daß jeder, der aus einem Munitionsfchiff ins Kriegsgebiet fährt, sich ebenso in Gefahr begibt wie einer, der in den Schützengraben geht. Kämpfe in den Kolonien. Gleich zu Beginn des Krieges fetzten sich Engländer und Japaner in den Besitz unserer Kolonien im Stillen Ozean. In den größeren Kolonien haben sich unsere Truppen ebenso heldenhaft geschlagen wie die an den Grenzen des Vaterlandes. Togo, das keine Schutztruppe hatte, nahmen die Franzosen und Engländer. In Kamerun mußte die Küste aufgegeben werden, aber im Innern leistet die Schutztruppe tapfer Widerstand. In Ostafrika schlugen 2000 Deutsche bei Tanga 8000 Engländer und Inder mit einem Verlust von 3000 Mann zurück. Von da an begnügten sich die Feinde mit einer Blockade der Küste. Südwestafrika zu erobern, wurde den Buren aufgetragen. Der Präsident Botha war auch zu einem Heereszuge bereit. Viele Buren widersetzten sich unter Christian de Wet, aber der Ausstand schlug fehl. Unter ihrem Führer Franke wehrte sich die Schutztruppe tapfer gegen den vielfach überlegenen Feind, bis keine Verpflegung mehr vorhanden war und der Zustand der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer