1885 -
Heilbronn
: Henninger
- Autor: Egelhaaf, Gottlob
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1884
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittelschulen, Gymnasium
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
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Iii. Periode.
Quaden und Markomannen (167—175 und wieder 178—180) schwere Kriege zu führen (Sage von der „Blitzlegion“, legio fulminated, wufste aber doch die Grenzen gegen den Barbaren -ans tu rm zu schirmen} dessen Gefährlichkeit die Zeitgenossen an die punischen Kriege erinnerte. Persönlich war Marcus Aurelius der stoischen Philosophie in Ansichten und Leben so ergeben, dafs man ihn den „Philosophen“ nannte. Die ganze Zeit der „guten Kaiser“ ist auch eine Zeit der literarischen Blüte; damals schrieb der ernste, patriotische Gäius Cornelius Täcitus (etwa 54 117), ein Mann, der mit psychologischem Tiefblick Herzen
und Nieren prüft, seine Annalen (14—68 behandelnd), seine Historien (im Inhalt die Annalen fortsetzend, aber zeitlich früher entstanden), seinen Dialog von den Rednern, seine Germania, eine lebensvolle, idealisierende Schilderung der Germanen, deren I lisclie und Unverdorbenheit es ihm angethan haben, seinen Agricola. Gaius Suetönius Tranqulllus verfafste 12 Kaiser-biographieen von Cäsar bis Domitian; Briefe und Reden haben wir von dem jüngeren Plinius, dem Neffen des Naturforschers Plinius und dem Schüler des feinsinnigen Rhetors Quinc-t i 1 i ä n u s. \ on F1 ö r u s rührt ein Auszug der römischen Geschichte in schwülstigem Stil her; Frontinus behandelte die Kriegskunst. Appuleius, aus Madaura in Afrika, schrieb den Roman „Metamorphosen oder vom goldenen Esel“, in welchem die Erzählung von Amor und Psyche enthalten ist; das Aa erk ist lehrreich für die afrikanische Spielart des lateinischen Stils, als dessen gröfster Meister übrigens damals der alter-ttimelnde Rhetor F r ö n t o, der Lehrer Marc Aurels, galt. Sein Schüler ist A ul us Gellius, der in der Schrift „attische Nächte“ allerlei litterarische, grammatische, historische und antiquarische Fragen erörtert. Als Dichter ragen hervor der Satiriker Juvenälis (gest. etwa 130), der grausige Bilder des Sittenzerfalls entwirft, und der feile Epigrammatiker Martiälis aus Spanien (gest. etwa 100). Auch die griechische Litteratur der Zeit hat bedeutende Namen aufzuweisen: Plutärchos aus Chäroneia (50 vergleichende Biographieen berühmter Griechen und Römer; moralische Schriften); Arriänos aus Nikomedia (Feldzüge Alexanders des Gr.); Appiänos aus Alexandreia (römische Geschichte);
P t o 1 emäos (Geographie und Astronomie); Pausänias (Be- • Schreibung Griechenlands); der geistreiche Spötter Lukiänos. Die ganze Zeit zeigt einen humanen Charakter; unter Traian