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1. Das Mittelalter - S. 79

1885 - Heilbronn : Henninger
14. Kap. Das Zeitalter Papst Innoeentius1 Iii. 1190—1216. 79 zu Worms und Würzburg über den Plan verhandelte, die apu-lische Krone mit der deutschen zu vereinigen und die deutsche Königswürde in seinem Hause erblich zu machen; auch eine Heerfahrt nach Palästina war im Werke, als Heinrich Vi. im September 1197 plötzlich zu Messina aus dem Leben schied, inmitten der grofsartigsten Entwürfe, die er unvollendet zurückliefs. b. Der jähe Tod des noch jungen Kaisers traf beinahe zusammen mit der Erhebung des Grafen von Segni auf den päpstlichen Stuhl, und Innoeentius Iii. (1198—1216) trat in die Fufsstapfen Gregors Vii.; er verstand die Führerlosigkeit der staufischen Partei in Italien wohl zu nützen: die „Teutonischen“ wurden aus Apulien und Sicilien verjagt und in Tuscien geschah desgleichen; unter der Oberleitung der Kurie fegte eine nationale Erhebung grofsenteils die Spuren der deutschen Herrschaft, die sich auf die treuen Ministerialen des Hauses stützte, aus Italien hinweg. Aber auch in Deutschland mufste die stautische Partei um ihr Dasein kämpfen: Heinrichs Vi. Bruder, Herzog Philipp von Schwaben, wurde zwar im März 1198 auf den Thron erhoben, erhielt aber im Juni an Otto von Poitou, dem Sohne Heinrichs des Löwen, einen Gegenkönig seitens der welfischen Partei, und abermals wurde das Reich durch einen dynastischen Bürgerkrieg zwischen Waiblingern und Welfen verheert. Innoeentius Iii. entschied sich nach langem Bedenken 1201 für Otto Iv.; aber als Philipp große Fortschritte machte, lenkte der Papst 1207 ein und löste den Staufer vom Banne, der, im Begriff den entscheidenden Schlag gegen Otto und seinen Bundesgenossen Waldemar Ii. von Dänemark zu führen, im Juni 1208 von Pfalzgraf Otto von Wittelsbach zu Bamberg ermordet ward. Abermals war die staufische Partei ohne Haupt; Otto Iv. versöhnte sie dadurch, dais er sich 1209 mit Beatrix, der Tochter Philipps und der byzantinischen Kaisertochter Irene, „der Rose ohne Dornen und der Taube sonder Gallen“, verlobte. Darauf zog er nach Italien, um sich im Oktober 1209 zum Kaiser krönen zu lassen, und geriet bald mit Innoeentius Iii. in offenen Kampf, weil er die Reichsgewalt in den mathildischen Gütern herstellte und 1210 selbst Apulien angriff. Hier hatte der Papst für den 1194 von Konstanze geborenen Sohn Heinrichs Vi., Friedrich Roger, die Vormundschaft geführt; er wollte natürlich eine Vereinigung Unteritaliens mit Deutschland, wie sie Otto anstrebte, um jeden Preis verhüten, bannte Otto 1210 und billigte
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