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1. Das Mittelalter - S. 111

1885 - Heilbronn : Henninger
19. Kap. Die kaiserliche Gewalt im Besitze der Habsburger etc. 111 c. Die Lage des deutschen Reiches am Ende der langen Regierung Friedrichs Iii. war keine erfreuliche. Zwar strotzte die Nation von Kraft; Äneas Sylvius (der 1458—1464 als Pius Ii. Papst war) weifs nicht Worte genug zu linden um namentlich die Macht und den Glanz der deutschen Städte zu preisen; über Kölns Pracht geht nichts in Europa, und die Könige von Schottland würden wünschen wie mittlere Bürger von Nürnberg zu wohnen; aber er bricht auch in den lehrreichen Ausruf aus: ,, Wahrlich, ihr Deutsche könntet noch Herren der Welt sein, wie ehedem, ohne eure Vielherrschaft, über die von jeher alle weisen Leute ihr Mifsfallen bezeugt haben.“ Namentlich lag, seitdem das Lehenswesen sich überlebt hatte und die einzelnen Machthaber aus absetzbaren Lehensträgern erbliche Landesherren geworden waren (S. 84), das Kriegswesen und der Schutz des Reiches gegen aufsen sehr im argen; und ebenso dringend verlangte man im Volk nach einer festen Landfriedensordnung, welche den blutigen Fehden der Fürsten und dem Wegelagern der Ritter und dem daraus entspringenden wirtschaftlichen und sittlichen Schaden steuern sollte. d. Die Versuche zur Lösung dieser Aufgaben aber gehören nicht mehr dem Mittelalter an, dessen Charakter sie im Grunde widersprechen, sondern der Neuzeit, welche feste staatliche Ordnungen an Stelle der ständischen oder individuellen Willkür setzt. Unter der Regierung Friedrichs Iii. hatten sich Dinge ereignet, welche allmählich eine ganz neue Gestaltung der Welt herbeiführten: 1) die fortwährend wachsende Verwendung des Scliiefs-pulvers für den Krieg — obschon dieses Moment in der Regel überschätzt wird —; 2) die Erfindung der Buchdruckerkunst; 3) das neue Aufkommen der klassischen Studien und 4) die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien und die Auffindung Amerikas. Von diesen Punkten ist am Anfang des dritten Teils näher zu handeln.
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