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1. Das Mittelalter - S. 129

1885 - Heilbronn : Henninger
24. Kapitel. Der Nordosten, Osten und Südosten Europas. 129 schütteln und die nationale Selbständigkeit lierzustellen; die kirchliche war schon vorher dadurch sozusagen von selbst entstanden, dafs Konstantinopel 1453 türkisch wurde und damit der Patriarch von Konstantinopel die Autorität über die aufserhalb der Türkei wohnenden orientalischen Christen verlor. c. Die Magyaren oder Ungarn wurden nach ihrer Niederlage auf dem Lechfelde (S. 56j durch die Könige Geisa I. und Stephan den Heiligen (997 — 1038) zum Christentum bekehrt; letzterer teilte das Land auch in Gespanschaften (Komitate, Grafschaften) und liefs durch die Gespane das Kriegswesen, die Verwaltung und Finanzen leiten, ln der Mitte des 12. Jahrhunderts zogen aut Einladung Geisas 11. Scharen von flandrischen und niederdeutschen Bauern — vgl. das S. 73 Bemerkte — nach Siebenbürgen, um das Land urbar zu machen; diese „Sachsen“ waren Träger einer höheren Kultur, als sie der kriegerische, aber harter Arbeit abholde Stamm der Magyaren vertrat, und sind es heute noch; ihre jetzt hart bedrohten und schon sehr verkürzten I reiheiten beruhen auf alten Königsbriefen aus der Zeit, da man sie ins Land berief, das ohne ihre fleifsigen Hände wild und wertlos geblieben wäre. Der Adel und Klerus Ungarns erzwangen 1222 von König Andreas Ii. die „goldene Bulle“, eine Art ungarischer Magna Charta, welche allmählich so erweitert wurde, dafs der von weltlichen und geistlichen „Magnaten“ (= Grofsen) gebildete Reichstag (Nationalkonvent) das Recht über Krieg und Frieden hatte. Seit das Haus Arpad ausgestorben war (1301), wurde auch der Thron Ungarns durch Wahl besetzt; eine Zeit lang mit Angehörigen des Hauses Anjou von Neapel, so mit Ludwig dem Grofsen (1342—1382), später (1392) mit Sigismund, dem Sohne Kaiser Karls Iv. (S. 103), der freilich gegen die Türken ohne Lrfolg kämpfte. Nach dessen Tode (1437) wählte man seinen Schwiegersohn Albrecht H., und als auch dieser 1439 starb (S. 107), Ladislaus Ul. von Polen, welcher 1444 bei Varna gegen die Türken fiel. Nun wurde für Albrechts jungen Sohn Ladislaus Postumus (S. 108) der tapfere Türkensieger Johann Hunyadi „Gubernator“; und als Ladislaus 1457 plötzlich aus dem Leben schied, erhoben die Magnaten 1458 Johann Hunyadis Sohn Mathias Corvinus zum König (1458— 1490), welcher nicht blofs gegen die Türken und andere Feinde erfolgreich stritt, sondern auch in Ofen-Pesth eine Universität errichtete und die geistige wie die materielle Kultur allseitig förderte. Egelhaaf, Grundzüge der Geschichte. Ii. 9
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