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1. Geschichtsbilder - S. 11

1911 - Leipzig : Brandstetter
eva 11 eva und gekämpft; die Wunden, die man dabei erhielte, seien aber nicht gefährlich; denn sie heilten in der nächsten Nacht, und am nächsten Morgen könne der fröhliche Kampf von neuem beginnen. 12. Der oberste Gott der alten Deutschen hieß Wodan oder Odin. Ihn stellte man sich vor als einen alten bärtigen Mann mit einem helleuchtenden Sonnenauge, einem grauen Wolkenhute und einem blauen Himme^s-mantel. Zuweilen ritt er auf seinem weißen Rosse durch die Lüfte. In der Zeit der Wintersonnenwende hielt er mit den übrigen Göttern einen Umzug auf der Erde. Wenn heutzutage um die Weihnachtszeit den Kindern die Geschichte vom Schimmelreiter, der die Christgeschenke bringt, oder von dem weißbärtigen Knecht Ruprecht mit dem großen breitkrempigen Hute erzählt wird, so ist das noch eine Erinnerung an den Gott Wodan. Dem Wodan dienten die Walküren, Jungfrauen, die nach des Gottes Willen die im Kampfe gefallenen Helden nach Walhalla führen sollten. — Dem Wodan war das Pferd geweiht. Darum opferte man auf seinem Altare Pferde und hängte deren Schädel rings herum an den Bäumen auf. Diese Opfer brachte man Mittwochs dar; denn der mittelste Tag der Woche war dem obersten Gott heilig. Noch heute heißt dieser Tag in manchen Gegenden Deutschlands nicht Mittwoch, sondern Wodanstag. Wodans Sohn hieß Baldur, er war der Gott der Sonne. Ein anderer Gott war Donar, der Gott des Gewitters. Ihm war der Eichbaum heilig. Deshalb stand auch sein Opferaltar gewöhnlich unter einer alten Eiche. Die alten Deutschen glaubten, wenn es donnerte, führe Donar auf einem mit Böcken bespannten Wagen über die Wolken. In seiner Hand halte er einen glühenden Hammer. Schleudere er diesen auf die Erde nieder, so blitze es. Der Hammer aber kehre immer von selbst in des Gottes Hand zurück. — Dem Donar war der Donnerstag geweiht. Der Kriegsgott hieß Ziu oder Tiu. Man dachte sich ihn einarmig; er hatte nur den Arm, der das Schwert führt. Sein Andenken hat sich erhalten in dem Namen Dienstag, der in der älteren deutschen Sprache Ziestag oder Tiestag hieß. In Schwaben sagt man noch heute Ziestig statt Dienstag. Die vornehmste Göttin der Germanen war Freia, die Gemahlin des Wodan. Man verehrte in ihr die Göttin des Frühlings, der Liebe und der Ehe. Nach ihr ist der Freitag genannt. Als Göttin der Ehe beschirmte sie das häusliche Glück und achtete darauf, daß im Hause alles Wohlstand, die Bewohner ihre Arbeit gut verrichteten, besonders die Frauen beim Spinnen fleißig waren. Was die deutschen Märchen von Frau Holle erzählen, die um die Weihnachtszeit umhergeht und nachsieht, ob die Mägde ihren Flachs vom Rocken abgesponnen haben,
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