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1. Geschichtsbilder - S. 15

1911 - Leipzig : Brandstetter
f>va 15 fm? Anfang des im sechsten Capitel des Evangeliums des Matthäus enthaltenen Vaterunsers lautet da: Atta unsar thu in himinam, veihnai namo thein. Vater unser du in (den) Himmeln, geweihet werde Name dein. Manche deutsche Volksstämme wurden Christen, als sie zur Zeit der großen Völkerwanderung aus ihrer Heimat auswanderten und sich nach Süden in das römische Reich begaben. Hier lernten sie das Christentum kennen und bekehrten sich auch dazu. So geschah es z. B. bei den Langobarden (-Langbärten), die aus ihrer Heimat zwischen Elbe und Oder nach Italien wanderten, und bei den Burgunden, die in das südöstliche Frankreich eingewandert waren, von wo noch heute der sogenannte Burgunderwein zu uns kommt./ 2. Auch die Franken wurden bald Christen. Sie wohnten zuerst am Niederrhein, an der Maas und Schelde und wanderten dann südlich nach dem jetzigen Frankreich, das von ihnen den Namen hat. Der erste christliche König der Franken war Chlodwig. Er war noch ein Heide, als er sich mit Chlothilde, einer Tochter des burgundischen Königs, die schon Christin war, vermählte. Seine Gattin wünschte sehr, datz auch er Christ werden möchte, und sie erzählte ihm viel von dem wahren Gotte und von seinem Sohne Jesus Christus. Als sie ihm einst erzählte, wie die Inden den Herrn Jesus Christus gekreuzigt hätten, fuhr er rasch dazwischen: „Wenn ich nur mit meinen Franken dabei gewesen wäre, so hätte das gewiß nicht geschehen sollen." Aber Christ wollte Chlodwig noch immer nicht werden. Da hatte er einst Krieg mit dem deutschen Volksstamme der Alemannen, die am Oberrhein und am Bodensee wohnten. Vor der Schlacht betete er zu seinen Göttern um Sieg; aber in der Schlacht stand es mit ihm und seinem Heere schlecht, und es schien, als würden die Alemannen siegen. Da erinnerte sich Chlodwig dessen, was ihm Chlothilde von der Macht des Christengottes erzählt hatte. Er betete nun zu diesem und versprach, ihm fortan dienen zu wollen, wenn er ihm den Sieg verleihe, nachdem seine Götter ihn nicht erhört hätten. Die Franken siegten, und Chlodwig erzählte den Vornehmsten seines Heeres, wie er zu dem Christengotte gebetet habe. Niemand freute sich mehr als Chlothilde, daß Chlodwig nun Christ werden wollte. Ein Bischof unterrichtete ihn zunächst noch gründlicher in der christlichen Lehre, und am Weihnachtsfeste des Jahres 498 wurde er getauft. Bei der Taufe sprach der Bischof zu dem Könige: „Beuge deinen Nacken, stolzer Franke! Bete an, was du verbrannt hast, und
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