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1. Geschichtsbilder - S. 21

1911 - Leipzig : Brandstetter
6vq 21 6v9 3. Karl der Große. 1. Unter den Völkerstämmen, die vor tausend Jahren das heutige Deutschland bewohnten, waren die an der unteren Weser und Elbe hausenden Sachsen am längsten Heiden. Als Anwohner des Frankenreiches aber, das sich unter Chlodwigs Nachkommen bis nach Thüringen ausgebreitet hatte, waren die Sachsen gar unruhige und feindselige Nachbarn. Sehr oft fielen sie in Hessen und Thüringen ein, verbrannten die christlichen Kirchen, zerstörten die Wohnungen und führten die Viehherden mit sich fort. Da beschloß der Frankenkönig Karl, der später den Beinamen „der Große" erhielt, die Grenze seines Reiches dadurch zu schützen, daß er die Sachsen seiner Macht unterwarf und sie zugleich zum Christenglauben bekehrte. So kam es zu einem Kriege, der, freilich mit manchen Unterbrechungen, über 30 Jahre gedauert hat. 2. Der Anfang dieses sogenannten Sachsenkrieges war für Karl ein glücklicher. Siegreich drang er (772) in das Land der Sachsen ein, eroberte daselbst die Feste Eresburg und zerstörte die Jrmensäule, ein Hauptheiligtum der heidnischen Sachsen. Doch war Sachsen noch nicht ganz unterworfen, und im nächsten Jahre sollte der Krieg fortgesetzt werden. Da kamen aber Gesandte des Papstes aus Rom und baten den König Karl um Hilfe wider die Langobarden, einen deutschen Volksstamm, der sich zur Zeit der Völkerwanderung in Italien niedergelassen hatte und jetzt auch den Papst in seinem Besitztum bedrohte. Karl eilte herbei, besiegte die Langobarden, verbannte ihren König in ein Kloster und verleibte ihr Land dem großen fränkischen Reiche ein. Seine lange Abwesenheit benutzten die Sachsen gleich wieder zu einem Einfalle in Hessen, wobei sie wie gewöhnlich die Kirchen verbrannten und das Land ausplünderten und verheerten. Karl eilte herbei und drang siegreich in Sachsen ein. Aber fast in jedem Sommer nutzte ein neuer Feldzug gegen die sich immer wieder empörenden Sachsen unternommen werden. Und den Scharen der fränkischen Krieger folgten christliche Priester, die den Sachsen das Evangelium predigten. Wohl stellten die Sachsen, wenn sie besiegt waren, Geiseln zum Zeichen ihrer Unterwerfung, wohl Hetzen einzelne sich taufen, und auch die sächsischen Geiseln lietz Karl im Christentume unterrichten und taufen; aber König Karl wutzte recht wohl, datz die freiheitliebenden Sachsen jede Gelegenheit zu neuer Empörung aufs begierigste ergreifen würden.
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