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1. Geschichtsbilder - S. 40

1911 - Leipzig : Brandstetter
eva 40 eva Besuch der heiligen Stätten ermöglichten und durch solch frommes Werk zugleich ihr eigenes Seelenheil förderten. 3. Durch die zurückkehrenden Pilger erfuhr man im Abendlande von den Bedrückungen, denen die Christen im heiligen Lande ausgesetzt waren, und von den Schandtaten der Türken, die z. B. einmal einen christlichen Geistlichen an den Haaren vom Altare weggezerrt hatten. Da lebte in aller Herzen der Wunsch, daß es gelingen möchte, den Türken das heilige Land wieder zu entreißen. Auch der damalige Papst teilte diesen Wunsch, und er hielt zwei große Versammlungen, die eine in Italien und die andere in Frankreich, wo er die Erschienenen zum Kampfe gegen die Türken aufforderte. Auf der zweiten Versammlung, wozu so viel Menschen erschienen waren, daß kein Haus sie hätte fassen können, und die daher im Freien abgehalten werden mußte, sprach der Papst: „Wehe uns, daß wir still sitzen und ruhig zuschauen den Missetaten und der Schmach der Stadt Gottes! Darum auf, meine Geliebten, und waffnet euch! Ein jeglicher umgürte seine Lenden mit dem Schwerte, zu helfen unseren Brüdern; denn besser ist es, zu sterben im Kampfe für unseren Glauben als länger die Greuel zu dulden. Im Namen des barmherzigen Gottes versündigen wir allen, die die Waffen wider die Ungläubigen ergreifen, vollkommenen Ablaß ihrer Sünden, und denen, die in dem heiligen Streite fallen werden, verheißen wir den Lohn des ewigen Lebens." Unbeschreiblich groß war die Wirkung dieser Worte auf die versammelte Menge. Alles war von Begeisterung und von heiligem Eifer erfüllt. Ein frommer Bischof fiel vor dem Papste auf seine Kniee nieder und erbot sich zur Teilnahme an dem Kriegszuge wider die Türken. Seinem Beispiele folgten viele andere. „Gott will es! Gott will es!" war der allgemeine Ruf, und allen ward zum Zeichen, daß sie an dem Zuge teilnehmen wollten, ein Kreuz aus rotem Tuche auf die Schulter geheftet. 4. Als die, die in der Versammlung gewesen waren, in ihre Heimat zurückkehrten und mit Begeisterung erzählten, was sie gehört und erlebt hatten, da wurden noch gar viele so begeistert, daß sie auch mitziehen wollten. Auch Prediger zogen im Lande umher, schilderten mit beweglichen Worten die Not der Christen im heiligen Lande und riefen zur Teilnahme an dem Zuge auf. Einer dieser Prediger war Peter der Einsiedler aus der Stadt Amiens im nördlichen Frankreich. Schon seine Erscheinung fiel auf, wenn er in ein Dorf oder in eine Stadt kam. Barhäuptig und barfuß saß er aus einem Esel. Seine Kutte war mit einem Stricke zusammengebunden, und in der Hand hielt er ein Kruzifix. Seine begeisterten Worte aber
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