Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder - S. 48

1911 - Leipzig : Brandstetter
6v3 48 wa Als er das Tier zu Fall gebracht, 5. Drauf kam des Wegs 'ne Lhristen- Da faßt er erst sein Schwert mit schar, Macht, Die auch zurückgeblieben war; Er schwingt es auf des Reiters Kopf, Die sahen nun mit gutem Bedacht, Haut durch bis auf den Sattelknopf, Was Arbeit unser Held gemacht. Haut auch den Sattel noch zu Stücken Von denen hat's der Kaiser vernommen, Und tief noch in des Pferdes Rücken; Der ließ den Schwaben vor sich kommen. Zur Rechten sieht man wie zur Linken Er sprach: „Sag an, mein Ritter wert! Einen halben Türken heruntersinken. Wer hat dich solche Streich' gelehrt?" Da packt die andern kalter Graus, Der Held bedacht' sich nicht zu lang: Sie fliehtt in alle Welt hinaus; „Die Streiche sind bei uns im Schwang, Und jedem ist's, als würd' ihm mitten Sie sind bekannt im ganzen Reiche, Durch Kopf und Leib hindurchgeschnitten. Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche." 5. Nach vielen Mühen und Beschwerden gelangten die Christen bis zu dem Flusse Saleph. Hier aber sollte sie das größte Leid treffen, hier sollten sie ihren tapfern, von ihnen wie einen Vater geliebten Führer verlieren. In den Fluten des durch Regengüsse angeschwellten Flusses fand Kaiser Friedrich seinen Tod. Das war im Jahre 1190. Der Kreuzfahrer, aus dessen Briefe schon ein Stück mitgeteilt worden ist, schrieb über dieses Unglück: „Der Kaiser durchritt zur Abkürzung des Weges ein reißendes Wasser in den Tälern des Gebirges, und er kam wohlbehalten an das andere Ufer. Als er hier gespeist hatte, gedachte er nach den unzähligen und unerträglichen Mühen, die er schon Monate lang erduldet hatte, in demselben Flusse zu baden und durch Schwimmen sich zu erfrischen. Hierbei ertrank er nach Gottes Ratschlüsse. Ein be-weinenswertes, unerwartetes Unglück! Seine irdischen Überreste trugen wir mit uns hinweg." Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich, und in Deutschland wollte man an den Tod des geliebten Kaisers gar nicht glauben. Und es bildete sich die Sage, daß Barbarossa gar nicht gestorben sei, sondern im Kyff-häuser in einem unterirdischen Schlosse verzaubert schlafe. Das Kreuzheer führte des Kaisers zweiter Sohn, Friedrich, weiter, der seinen Vater auf dem Kreuzzuge begleitete, während der älteste Sohn, Heinrich, als Stellvertreter des Kaisers in Deutschland zurückgeblieben war. Aber auch der Kaisersohn Friedrich starb im Morgenlande an den Folgen der Anstrengungen und Entbehrungen. 6. Mit dem deutschen Kreuzheere vereinigten sich im nächsten Jahre die Heere der Könige von Frankreich und England, die auch nach dem heiligen Lande gezogen waren, um Jerusalem den Türken wieder zu entreißen. Saladin wurde wohl in offener Feldschlacht von den Christen besiegt, aber Jerusalem blieb doch in seiner Gewalt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer