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1. Geschichtsbilder - S. 88

1911 - Leipzig : Brandstetter
6v3 88 6vq d°nn ich habe ein frommes, getreues Übeib." Auch in feinem T-stament-nrfjmt er von feinet Gattin, daß sie ihn „allezeit lieb und wert gehalten “ Zur Hochzeit waren auch Luthers Eltern geladen, die sich dieser Verändern», tm Leben ihres Sohnes von Herzen freuten. In dem Klostergebäude schaltete Katharina nun als tüchtige Hausfrau arbeitsam und sparsam. In ihrem Garten pflanzte, goß und jätete sie fleißig, um das Gemüse für die Mahlzeiten zu erbauen, sie fütterte ein Schwein heran, um für den Winter Fleisch und Wurst im Vorrat zu halsen, sie nahm Kostgänger ins Haus und vermehrte so die Einnahmen der Wirtschaft. Ihr Fleiß und ihre Sparsamkeit waren recht nötig, da Luthers Einnahmen gering waren, er aber gern sehr freigebig war. Kein Notleidender ging ungespeist und unbeschenkt aus dem Hause. Einmal, als seme Gattin krank war, verschenkte er sogar, da er sonst kein Geld hatte, ^ner Kinder Patengeld, das die Mutter immer sorglich gehütet hatte. Uienn Luther, wie es bei seinem übermäßigen Arbeiten oft der Fall war, barntederiag, pflegte sie ihn sorgsam, und sie verstand sogar verschiedene kräftige Heiltränke und Stärkküchlein zu bereiten. Von diesen Heilmittels-, deren Wirkung er oft erprobt hatte, nahm er auch auf seine Reisen mit 10. In dem Jahre, als Luther heiratete, verlor er seinen Beschützer, den Kurfürsten Friedrich den Weisen, durch den Tod. Aber der nächste Kurfürst. Johann der Beständige, Friedrichs des Weisen Bruder, war Luther und seinem Werke ein ebenso eifriger Beschützer. Auf Luthers Anraten veranstaltete Kurfürst Zohann eine Untersuchung, wie es in seinem Lande um Kirchen und Schulen bestellt sei. Luther, sein freund Melanchthon und andere fromme Männer durchreisten die einzelnen Bezirke des Kurfürstentums. Da fanden sie freilich viel Unwissenheit. Luther schrieb damals: „Hilf, lieber Gott, wie manchen Jammer habe ich gesehen, daß der gemeine Mann doch so gar nichts weiß von der christlichen Lehre, sonderlich auf den Dörfern!" Auf einem Dorfe fand man einen Pfarrer, der kaum das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis hersagen konnte. In einem andern Dorfe konnten die Bauern nicht ein einziges Gebet. Da ließ Luther die Kirchenpostille drucken, ein Predigtbuch, aus dem die Pfarrer lernen sollten, wie man eine Predigt mache, und die Geistlichen, die das gar nicht konnten, sollten daraus der Gemeinde wenigstens vorlesen. Luther schrieb auch den großen Katechismus, worin er den Pfarrern und Lehrern Anweisung gab, wie sie in der Predigt und im Unterrichte die Hauptstücke der^ christlichen Lehre erklären sollten. Und für die Kinder schrieb er den fletnen Katechismus, worin er die christlichen Hauptstücke kurz in Fragen und Antworten erklärte.
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