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1. Geschichtsbilder - S. 99

1911 - Leipzig : Brandstetter
eva 99 eva Diese Nacht, ungefähr um elf Uhr, stand die ganze Stadt Magdeburg im Feuer, und der Vater führte uns aus der Hütte, damit mir die Zeit unseres Lebens davon sagen könnten. Es war im Lager, welches doch so weit von der Stadt gelegen, alles von der großen Feuersglut so hell, daß man einen Brief dabei lesen konnte. Des andern Tags, den 21. Mai, ging der Soldat mit seiner Frau in die Stadt und holte Beute. Die Mutter mußte unterdessen das Kind des Soldaten warten und das Essen besorgen, welches sie auch willig und gern tat. Wir machten die Hütte zu und der Vater saß stets darinnen, damit man ihn nicht kennen mochte. Er aber konnte durch das Glas der Hütte sehen, wie viele gute Freunde, Bekannte, Bürger, auch Weibspersonen gefangen an Stricken durch das Lager geführt wurden. Gegen Abend kamen der Soldat und seine Frau wieder und brachten treffliche Beute an Geschmeide, Gold und köstlichem leinenen Geräte, und sagte der Solbat, es hätte ihm Gott solches beswegen beschert, weil er die kleinen Bübel herausgeführt, hielt es auch seiner Frau vor, daß sie gestern ihm verwiesen, daß er die Hütte voll Kinder gebracht und war wohlzufrieden mit seinem überkommenen Glücke und dankte Gott, welches denn von Soldaten nicht leicht gebräuchlich ist. Er war ein gottes-fürchtiger Mensch und sehr barmherzig. Gott vergelte ihm die Wohltat, die er an uns tat, ewiglich; wir werden auch am jüngsten Taqe solche Wohltat rühmen. Des dritten Tages mußte der Soldat auf die Wache ziehen und konnte uns deswegen nicht nach Gommern bringen, wie er versprochen. Er richtete aber sonst Gelegenheit zu, daß wir mit einem Leutnantswagen nach Wolmirstedt, zwei Meilen von Magdeburg gelegen, kamen." 7. Tilly zog nach der Zerstörung Magdeburgs mit seinem Heere gegen das Kurfürstentum Sachsen. Da schloß der Kurfürst von Sachsen ein^ Bündnis mit dem Schwedenkönige, der dem Heere Tillys folgte. Bei dem Dorfe Breitenfeld, unweit Leipzig, standen sich endlich Tillys Heer und das schwedisch-sächsische Heer zum Kampfe gegenüber. Hier wurde der bisher noch nie besiegte Tilly so geschlagen, daß er sich mit seinem Heere bis nach Bayern zurückziehen mußte. Über die Schlacht bei Breitenfeld (1631) war unter bert beutscheit Protestanten große Freube, und den Schwebenkönig empfing man überall jumnb als den langersehnten Retter. Gustav Adolf wendete sich nun mit seinem Heere nach Thüringen und an den Main, dann zog er durch Bayern auf München los. Am Lech stellte sich ihm Tilly entgegen, um ihm den Übergang über den Fluß zu mehren. Aber wiederum siegte Gustav Adolf, und Tilly fand 7*
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