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1. Aus alten Zeiten - S. 2

1883 - Hannover : Hahn
Amboßstein zersprang, der Amboß in den Boden sank und das Eisen, die zerbrochene Zange und der Hammerstiel umherflogen. Da sprach Mimir: „Nie sah ich eines Mannes Hieb fürchterlicher, noch ungeschickter als diesen. Was auch anders werde aus dir, zum Handwerk kann ich dich nicht nutzen." Sigfrid ging nun in den Eßsaal und setzte sich dort nieder. Er sagte aber keinem Menschen, ob ihn wohl oder übel deuchte. 3. Mimir sah nun, daß durch diesen Jüngling ihm großes Unglück entstehen könnte, und er hielt rat mit sich selbst, wie er ihn am besten los würde. Da ging er in den Wald, wo der Drache Fasnir hauste, und sagte zu dem, daß er ihm einen Knaben geben wollte, und bat ihn, denselben zu töten. Des andern Tags sprach Mimir zu Sigfrid, ob er wollte in den Wald fahren und ihm Kohlen brennen. Sigfrid antwortete: „Wenn du Hinsort gut gegen mich sein willst wie bisher, so will ich es thun und will alles arbeiten, was du verlangst." Nun rüstete Mimir ihn zu dieser Fahrt und gab ihm Wein und Speise für neun Tage, die er fort sein sollte, und eine Holzart. Darauf ging Sigfrid in den Wald und machte sich alsobald an sein Werk. Er hieb große Bäume ab, trug sie zusammen und legte Feuer daran. Darüber war es Mittag geworden. Da setzte er sich nieder zum Essen. Und er aß, bis daß all seine Speise aus war, auch blieb nicht ein Schluck Wein übrig. So gestärkt, sprach er zu sich selber: „Käme doch jetzt ein Mensch, mit dem ich kämpfen könnte! Wahrlich, einer sollte mir seine Übermacht abgewinnen." Kaum hatte er dies gesagt, so kam ein Lmdwurm mit großem Getöse gegen ihn daher. „Nun kann ich erproben, was ich eben wünschte," rief Sigfrid ohne Furcht, sprang an das Feuer, ergriff den größten der brennenden Bäume und lief gegen den bösen Feind. So kräftige Hiebe gab er dem Drachen auf das Haupt, daß derselbe schon bei dem zweiten Schlag zur Erde siel. Und nun fchlug er einen Schlag nach dem andern, bis daß der Drache tot war. Dann nahm er seine Art und hieb ihm den Kopf ab. — Weil er gar müde geworden war, setzte er sich nieder. Der Tag ging zur Neige. 4. Sigfrid sah ein, daß er zu Abend nicht würde heimkommen können, und wußte doch nicht, wie er sich Speise verschaffen sollte. Da kam ihm der Gedanke, den Wurm zum Nachtmahl zu sieden. Er nahm seinen Kessel, füllte Wasser hinein und hängte ihn über das Feuer. Hierauf ergriff er die Art und schlug große Stücke Fleisch von dem Drachen herunter, bis der Kessel voll war. Als er nun meinte, daß es gar wäre, griff er mit den Händen in den Kessel. Er verbrannte sich aber und steckte schnell die Finger in den Mund, um sie zu kühlen. Wie nun die Brühe aus seine junge und in den Hals lief, so verstand er, was die Bögel zwitscherten, die in den Zweigen über ihm saßen. Der eine der Vogel sprach: „Da sitzt Sigfrid, der Drachentöter. Klug dünkte er mich, wenn er heimführe und den Mimir tötete, der ihn arglistig in die Gefahr gesendet hat. Und dieser Drache war der Bruder Mimirs, und Mimir wird seinen Bruder rächen und
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