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1. Aus alten Zeiten - S. 52

1883 - Hannover : Hahn
— 52 — die Schwester raubte." Zornig antwortete Ortwin: „So ist er mein Schuldner!" schlug mit dem Sporn sein Roß, daß es in weiten Sprüngen auf Hartmut losrannte. Beide senkten die Speere. Mit solcher Gewalt stießen sie zusammen, daß beide Rosse strauchelten. Doch sprangen sie wieder auf, und es erhob sich lauter Klang von den Schwertern der Könige. — Nun ward der Kampf allgemein. Die Winde wehen den Schnee nicht so dicht, als die Hiebe hüben und drüben aus die Helme und Panzer niederfuhren. In dem Getümmel wurden Hartmut und Ortwin von einander getrennt. Aber bald fanden sie sich wieder. Der junge Ortwin war'wacker genug; aber doch schlug ihn Hartmut durch den Helm, daß der schimmernde Panzer mit Blut berann. Als das Horant sah, gab er Hildes Feldzeichen einem andern und sprengte gegen Hartmut vor. Alsbald kehrte dieser sich gegen ihn, und nun schlugen die beiden kräftig auf einander, die Funken aus den Helmen sprühten und die Schärfe ihrer Schwerter sich verbog an den Spangen der Helme. Hartmut schlug Horant, wie er vorhin Ortwin geschlagen hatte, daß ein roter Bach aus der Wunde niederfloß. Da ward der Streit der beiden von ihren Rittern geschieden. Ortwins und Horants Freunde aber sorgten, daß sie zurückwichen aus dem Streite, damit man ihre Wunden verbinden könnte. Als das geschehen war, eilten sie, daß sie wieder in den Kampf kamen. — Nicht minder tapfer ward an den anderen Orten des Schlachtfeldes gestritten. So schwankte lange der Kampf, und man konnte nicht unterscheiden, auf wessen Seite der Sieg sich neigen würde. Wate stand nicht müssig während dieser Zeit, er hatte viele um sich her zerhauen: aber mit gleicher Kühnheit drangen immer wieder die Helden aus Normannenland vor, den Tod ihrer Freuude zu rächen. 16. Nun war unterdessen Herwig in die Nähe Ludwigs gekommen. Als er diesen alten Kämpen'streiten sah, daß so viele der Hegelingen um ihn her niederstürzten, fragte er, wer der wäre. Und als er es vernommen hatte, stürzte er mit großem Grimm auf ihn los. Lange dauerte der Kampf. Aber endlich erreichte Gndruus Verlobter Ludwig mit seinem Schwerte unter dem Heimband und verwundete ihn so sehr, daß er zu Boden siel. Dann schlug er ihm noch einen zweiten Hieb, daß des Königs Haupt von der Achsel niederrollte. — Das alles hatte der Burgwächter gesehen, und als er es erzählte, erhob sich lautes Weinen unter Männern und Frauen. Hartmut hatte es noch nicht vernommen, daß sein Vater mit allen seinen Rittern erschlagen wäre. Er hörte aber das ängstliche Jammergeschrei in der Burg und sprach zu seinen Mannen: „Es liegen genug tot von denen, die uns überwinden wollten. Laßt uns nuu heimkehren in die Burg und eilte günstigere Gelegenheit erwarten." — Als sie sich nun zurückwandten, sahen sie, datz man ihnen den Weg versperrt hatte. Wate war ihnen zuvorgekommen und hielt mit tausend seiner Helden das Thor besetzt. Wohl schossen die aus der Burg so grimmig auf Wate und die Seinen, als wenn ein Schauer Oiegeti vom Himmel niederfällt; aber Wate achtete es
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