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1. Aus alten Zeiten - S. 83

1883 - Hannover : Hahn
— 83 — aanze Bura. Da schwieg das Waffengetöse. Dietrich begehrte Frieden für sich und sein Gefolge, um den Saal verlassen zu können. Günther entgegnete: „Führet aus dem Hause so viel ihr wollt; nur unsere Feinde sollen hier bleiben." Da verließ Dietrich mit seinen Mannen nebst Krimhilden, Etzeln und Rüdigern die Halle. — Kaum waren sie hinaus gegangen, so begann der Kampf von neuem, und nicht lange, so waren Etzels Mannen allesamt eychlagen. Die Burgunden im Saale warfen die Leichname die Stiege hinab vor die Thür. _ v f . 12 übermütig trat Hagen vor die Thur^und verhöhnte den greisen König Etzel. „Es ist wohl eine gute oitte," rief er, „und gereicht dem Volk zum Troste, wenn sein König in der vordersten Reihe steht. Das haben meine Herren hier gethan: die haben manchen Helm zerspalten, daß das rote Blut ihren Schwertern nach-qesloffen ist." Etzel faßte seinen Schild, um mit eigener Hand die Kränkung zu rächen; aber seine Freunde hielten ihn fest und ließen ihn nicht in den ungleichen Kampf. Da verhöhnte Hagen auch die Königin, daß ste sich zum zweiten Male vermählt hätte. Ergrimmt sprach Krimhild: „Wer den Hagen von Tronje erschlüge und mir sein Haupt brächte, dem wollt ich Etzels Schild mit rotem Golde füllen, auch viele gute Burgen und Land gäb ich ihm zum Lohne." Da fing auch Volker an zu spotten. „Ich, weiß nicht, was sie zaudern," sprach er, „niemals haben Helden ]o verzagt gethan, wo man so hohen Ehrensold bieten hörte." Gereizt durch solche Rede, rief Markgraf Iring vom Danen-lande: „Immer hab ich auf Ehre all mein Sinnen gerichtet, darum ist mir das Beste auch oft im Kampf zu teil geworden. So bringt mir nun meine Waffen, denn ich will Hagen bestehen." Da ward Iring gewaffnet. Auch Irnfrid von Thüringen, ein kühner Jüngling, und Hawart von Dänemark kamen mit ihren Mannen: sie wollten Iring helfen. Als Volker die große Schar näher rücken sah, ward er zornig und sprach: „Seht ihr,’ Freund Hagen, wie Iring mit tausend Recken daher kömmt? und er sagte doch, er wollte allein euch bestehen. Wie ziemt einem Helden solche Lüge?" Da wandte pch Iring an seine Genossen und sagte: „Ich will wohl halten, was ich versprochen habe; darum lasset mich allein." Ungern thaten seine Freunde, was Iring bat, denn sie kannten wohl die Art des grimmen Hagen. 'Der Kamps begann damit, daß Hagen und Iring die Speere gegen einander warfen, mit solcher Kraft, daß sie durch die festen Schilde hindurch drangen. Dann griffen sie zu den Schwertern, und weit hallte der Palast von den schweren Schlägen wieder, die auf Helm und Schild sielen. Aber Iring konnte Hagen nicht bezwingen, und so sprang er in behendem Sprunge aus Volker — dann aus Günther — dann aus Gernot — endlich aus Giselher los. Dieser jüngste der Helden schlug den Ermüdeten nieder. Aber bald kam er wieder zur Besinnung, sprang von neuem gegen Hagen an und schlug ihm eine tiefe Wunde. Zornig rief Hagen: „Nun mußt du des Todes fein!" Und damit dränier so ungestüm gegen Iring vor, daß dieser fliehen mußte, den Schild zum Schutz über das
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