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1. Aus alten Zeiten - S. 104

1883 - Hannover : Hahn
— 104 — bessern, so wollte er ihn, wo er seiner mächtig würde, an den nächsten Baum henken lassen. Der ungeratene Sohn aber lachte und sagte: er wär ein ae-borner Herzog, wenn er ja solch einen schmählichen Tod leiden sollte, so mußte er billig in einer silbernen Kette hangen. Darum trug er am Hals stets eine silberne Kette, wovon er den Namen bekam daß er genannt ward Herzog Magnus mit der Kette. „ 2. Nach seines Vaters Tode ward er immermehr ein wilder und wüster Mensch und seinen Ländern Braunschweig und Lüneburg gleich tote eine Rute Gottes. Deshalb erging es ihm auch nach dem gemeinen Sprichwort: Böse Hunde haben gewöhnlich ein zerri^enes Fell. Zuletzt verklagten ihn seine Widersacher vor dem Kaiser Karl Iv. und brachten es zuwege, daß dieser ihn des Landes Lüneburg entsetzte und den Herzog Albrecht zu Sachsen damit belehnte. Das verdroß Herzog Magnus sehr, und er unterstand sich, das Land mit Gewalt zu verteidigen. Weil nun der Herzog von Meklenburg mit Herzog Albrecht tm Derbündnis und guter Einigkeit war, so suchte Herzog Magnus mit Fleiß die Gelegenheit, wie er sich an jenem reiben mochte. Erstlich fing er an, mit den meklenburgischen Prälaten wegen ihrer Gerechtigkeit an der Sülze zu Lüneburg zu streiten, und suchte ihnen diese zu entwenden. Weil ihm aber die von Lüneburg solches nicht gestatten wollten, warf er eine große Ungnade auf sie und gedachte auf Mittel und Wege, sich an ihnen zu versuchen, ob er sie zum Gehorsam bringen möchte, nahm ihnen deswegen ihre Freiheiten und ihre Stadtschlüssel und ließ den Bürgern durch die Besatzung auf dem Kalkberge viel Überlast thun. Die Lüneburger schickten an den Herzog eine warnende Vorstellung und erinnerten ihn an den kaiserlichen Befehl, und daß sie demselben gehorsam und Unterthan sein müßten. Aber Magnus verachtete solches und schlug es in den Wind, denn er war der Meinung, weil er die Burg auf dem Kalkberge inne hätte, sie daraus leichtlich zu zwingen, daß sie nach seiner Pfeife tanzen sollten. 3. Herzog Magnus sammelte nun in großer Eile Kriegsvolk, daß er damit gegen den Herzog von Meklenburg zöge. Sobald aber dieser solches vernahm, rüstete er sich auch und begegnete Magnus an der Aller bei Winsen. Da geriet es zu einer Schlacht, in welcher die Meklenburger das Feld behielten. Herzog Magnus ward gehörig geklopfet und kam selbst nur mit genauer Not davon. Es wurden ihm 600 Ritter abgefangen, ohne was auf der Walstatt geblieben war. Und weil er sich vorher verpflichtet, die Gefangenen auf seine Kosten zu lösen, so mußte er dieser Zusage genug thun und nötigte zu dem Ende die Stadt Lüneburg, ihm 6000 Mark Silbers zu geben. Aber die Bürgerschaft deuchte solches nicht ratsam, und man schlug ihm sein Begehren ab. Deshalb ward er zornig und ausgebracht über die Stadt? Da nun die Lüneburger von dem Herzoge sich nichts Gutes versahen, so beschlossen sie, seinem Frevel und Mutwillen mit Ge-
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