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1. Aus alten Zeiten - S. 111

1883 - Hannover : Hahn
— 111 — Zeit war die Arbeit geschehen. Die Edelsteine wurden mit den Händen losgerissen, das Gold wurde in Stücken losgebrochen und in einen Sack gesteckt. Am folgenden Tage ward der ganze Raub nach Hamburg geschafft. Dort ging es an die Teilung der Beute. Diesmal fiel sie reichlicher aus. Von den Perlen und Edelsteinen eignete sich Anna von Sien allein die Hälfte an, den Rest erhielten die andern Mitglieder der Baude. List schenkte jedoch sein Teil dem Juden, der ihm vorgeschwatzt, sie waren unecht. Das Gold, welches etwa zehn Pfund betrug, so wie ungefähr sechzehn Pfund Silber wurden verkauft. Aus dem Erlös bekam List zweihuudertundzwanzig Dukaten und zweihundert Thaler, seine Genossen erhielten zusammen fünf-hundertundzwanzig Dukaten und fechshundertundoierzig Thaler. 6. Wie die Räuber gefangen wurden, ist schon erzählt worden. Da die Schauplätze ihrer Thaten vorwiegend die hannoverschen Lande gewesen waren, so wurden die Haupt'verbrecher an das Gericht zu Celle ausgeliefert. Hier hatte die Folter bald von allen vollständige Bekenntnisse erpreßt. Nach der grausamen Weise damaliger Zeit empfingen sie dann ihren Lohn. Etliche erhielten lebenslängliche Zuchthausstrafe, andere wurden gehängt und noch andere gerädert. Die härteste Strafe aber erhielt Nickel List als das Haupt der Bande. Er ward mit langsamen Keulenschlägen von unten auf zu Tode gebracht, dann enthauptet und sein Kopf auf einen Pfahl genagelt, der übrige Körper aber verbrannt. So endigte ein Mensch, dessen glänzende Geistesgaben ihm wohl hätten ein besseres Schicksal bereiten können, wenn er nicht in schlechte Gesellschaft geraten wäre. 20. Die Franzosen in Lüneburg. Zu Anfang des Jahres 1813 rief der König von Preußen sein Volk zum Kampfe gegen die Franzosen, die unser Vaterland jahrelang unterdrückt hatten. Ihm folgten bald die nördlichen Staaten Deutschlands und unter diesen auch Hannover. Kaum begann der Frühling, so fing auch der Kampf an, und eine der ersten und glänzendsten Waffenthaten fiel bei Lüneburg vor. Am 18. März hatten^die französischen 'Kriegsleute und Beamten die Stadt verladen, da sich in der Nähe schon feindliche Heereshaufen zeigten. Ein ungeheurer Jubel erfüllte die ganze Stadt. Man gab sich der Hoffnung hin, daß nun alle Leiden geendigt wären. Einige Tage später zogen etwa fünfzig Mann Kosacken ein. Nun verjahen sich ^uch die Lüneburger mit Waffen, um einer etwaigen Rückkehr der Franzosen Widerstand leisten zu können. Und wirklich rückten schon am 28. Marz ungefähr zweihundert Mann Kürassiere von Ülzen her gegen die Stadt. Die Lärmtrommel und der Schall der Sturmglocke verkündigten die Annäherung der Feinde. Mit Piken, Heugabelu, Flinten, Bajonetten und dergleichen bewaffnet, zogen die Bürger herzhaft zum Sülzthore hinaus. Alle brannten
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