Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Aus alten Zeiten - S. 158

1883 - Hannover : Hahn
— 158 — Jünglingsalter erreicht hatten, kämpften sie mit Glück gegen wilde Tiere und Räuber. Einst verleitete sie ihr Jugendmut, an der Spitze einer Schar kühner Genossen die Hirten des Numitor anzugreifen. Dabei ward Remus gefangen genommen und vor Numitor gebracht. Diesem fiel die Ähnlichkeit 'des Jünglings mit seiner Tochter Rhea Süvia auf und er forschte nach desien Herkunft. Als Faustulus das hörte, begab er sich mit Romulus auch nach Alba Longa und entdeckte dem Numitor alles. Mit Freuden erkannte dieser seine Enkel und offenbarte ihnen, was Amulius Übles gethan. Alsbald sammelten Romulus und Remus ihre Genossen, überfielen und erschlugen den bösen König Amulius und setzten den guten Numitor auf dessen Thron. Zum Lohn dafür erlaubte Numitor den Enkeln, in der Gegend des Tibers, wo sie ausgesetzt waren, eine Stadt zu bauen. Romulus bespannte einen Pflug mit zwei weißen Rindern und zog um den palatinischen Berg im Viereck eine Furche. An der Stelle, wo später ein Thor sein sollte, ward der Pflug aufgehoben. Neben der Furche ließ er rings herum einen Erdwall auswerfen. Im Innern dieses Raumes wurden kleine Lehmhütten gebaut, die mit Schilf und Stroh bedeckt waren. 3. Als der Bau vollendet war, brach ein Zwist unter den Brüdern aus, wer von ihnen der neuen Stadt den Namen geben und als König über sie herrschen sollte. Endlich beschlossen sie, es auf den Entscheid der Götter ankommen zu lassen. Sie bestiegen gleichzeitig zwei nahe bei einander gelegene Hügel, um aus dem Fluge heiliger Vögel der Götter Willen zu erkunden. Remus erblickte zuerst sechs Geier. Als aber seine Gefährten ihn eben jauchzend als König begrüßten, da flogen an Romulus zwölf Geier vorüber. Nun erhoben des Romulus Gesellen den Begrüßungsruf für diesen. Das führte zu offener Feindschaft zwischen den Brüdern. Um den Romulus zu verhöhnen, sprang Remus über die von jenem erbaute, niedrige Stadtmauer. Da ergrimmte Romulus und schlug seinen Bruder tot, indem er rief: „So fahre jeder, der nach dir über meine Mauer setzt." Romulus war nun alleiniger Herrscher der Stadt und benannte sie nach seinem Namen Rom. Um die Zahl seiner Unterthanen zu erfahren, ließ er eine Zählung vornehmen. Dieselbe ergab 3300 wehrhaste Männer. Zu ihrer Vermehrung eröffnete Romulus in Rom eine Freistatt für verfolgte Unglückliche und verbannte Verbrecher. Hierdurch erhielt der Drt einen bedeutenden Zuwachs an Männern. Aber nun fehlte es an Frauen. Romulus schickte daher an die benachbarten Völker Gesandte und ließ freundlich bitten, sie möchten ihre Töchter den römischen Männern zur Ehe geben. Aber Überall wurden die Boten mit der höhnenden Antwort abgewiesen: Romulus möchte doch auch eine Freistätte für weggelaufene Frauen errichten, dann könnte er diese seinen Männern zu Gemahlinnen geben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer