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1. Aus alten Zeiten - S. 177

1883 - Hannover : Hahn
— 177 — Er starb im fünfundsechzigsten Jahre seines Lebens zu Medina an früher schon erhaltenem Gift. Als er die Annäherung seines Endes fühlte, ließ er sich in die Moschee bringen, wo er zu dem versammelten Volke Worte des Abschiedes sprach. Dann gab er seinen Sklaven die Freiheit und schenkte den Armen reiche Almosen. Jedem Muhamedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in seinem Leben nach dem Grabe des Propheten zu wallfahrten und dort zu beten. Muhameds Nachfolger aber, die Kalifen, breiteten bald ihre Macht über die ganzen Küsten des mittelländischen Meeres aus. 31. Karl der Große. ttach ihres Vaters Tode teilten Karl und Karlomann unttt sich die Herrschaft über das fränkische Reich. Als aber Karlomann ichort nach drei Jahren einer Krankheit erlag, nahm Karl das ganze Reich in Besitz.' Die Witwe Karlomanns floh zum Longobardenkönig Desiderius, um mit dessen Hülfe ihren Söhnen das Land des Vaters wieder zu erobern. Desiderius nahm sich ihrer auch an, erkannte die Söhne Karlomanns als die rechtmäßigen Erben des Frankenreiches und verlangte von dem Papst Adrian,' daß er sie zu Königen salbe. Als dieser sich weigerte, überzog Desiderius ihn mit Krieg und bedrohte Rom. Es war aber von alters her eine tödliche Feindschaft zwischen Longo-barden und Römern; auch die Franken und Langobarden waren keine Freunde. Karl versprach deshalb sogleich Hülse, als der Papst ihn darum bat. •Mit einem stattlichen, wohlgerüsteten Heer überstieg er die Schneeberge der Alpen. Ein Spielmann, so wird erzählt, zeigte ihm den Weg über das Gebirge. Zum Lohn dafür erhielt derselbe so viel Land zum Geschenk, als man rings im Umkreis das Blasen seines Hornes zu hören vermochte. Die Langobarden zogen sieb scheu vor der Macht der Franken hinter die Mauern ihrer'hauptstadt Pavia zurück. Zu dieser Zeit lebte am Hose des Desiderius ein edler Franke, namens Ogger, der vor Karls Ungnade das Land hatte räumen müssen. Als nun die Nachricht erscholl, Karl rücke mit Heeresmacht heran, standen Desiderius und Ogger auf einem hohen Turm, von dessen Spitze man weit in das Land schauen konnte. Der Troß rückte in Haufen an. „Ist Karl unter diesem großen Heere?" fragte König Desiderius. „Noch nicht," versetzte Dgger. Nun kam der fränkische Landsturm. „Hierunter befindet sich Karl aber gewiß," sagte Desiderius bestimmt. Ogger antwortete: „Noch nicht, noch nicht." Da tobte der König und sagte: „Was sollen wir ansangen, wenn noch mehrere mit ihm kommen?" — „Wie er kommen wird," erwiderte jener, „sollst du gewahr werden; was mit uns geschehen soll, weiß ich nicht." Westermann, Unterstufe fres Geschichtsunterrichts. 12
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