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1. Aus alten Zeiten - S. 189

1883 - Hannover : Hahn
— 169 — Stab und sprach: „Gedenke, daß du mit väterlicher Zucht deine Unterthanen leitest und vor allem den Dienern Gottes, den Witwen und Waisen die Hand der, Erbarmung reichest; und möge niemals von deinem Haupte das Öl der Barmherzigkeit versiegen, auf daß du jetzt und immerdar mit ewigem Lohne gekrönt werdest." Also-bald ward er mit dem heiligen Öl gesalbt und mit dem goldenen Diadem gekrönt. Dann führten ihn die Bischöfe zu dem Throne, der zwischen zwei Marmorsäulen von herrlicher Schönheit errichtet war, so daß er von hier aus alle sehen und von allen wiederum gesehen werden konnte. Nach Beendigung des Gottesdienstes begab sich Otto in den Palast und setzte sich an eine marmorne, mit kostbarem Gerät geschmückte Tafel. Die Herzoge aber warteten ihm auf. Der Herzog Giselbert vou Lothringen ordnete als Kämmerer die ganze Feier; Eberhard von Franken besorgte als Truchseß den Tisch; Hermann von Schwaben stand den Mundschenken vor, und Arnulf von Baiern sorgte als Marschall für die ganze Ritterschaft und für die Wahl und Absteckung des Lagers. — Der König aber ehrte nach diesem einen jeden der Fürsten mit angemessenen Geschenken und entließ die Menge mit aller Fröhlichkeit/ 2. In seinen ersten Zeiten setzte sich wider ihn der heidnische Herzog Bolislav von Böhmen, der erschlug seinen eigenen Bruder Wenzeslav, einen frommen Christen. Um dieser Übeltat willen kriegte Otto gegen das Land Böhmen. Und es währte dieser Krieg bis in das vierzehnte Regierungsjahr des Königs. Bon da an verblieb der Herzog ihm ein treuer Diener. Gleich nach König Heinrichs Tode hatten sich auch die nördlichen Wenden empört. Da beschloß der neue König, einen neuen Feldhauptmann gegen sie zu bestellen. Und er wählte zu diesem Amt einen edlen, rüstigen und gar klugen Mann, namens Hermann, der ein Sohn war des Grafen Billing. Durch diese hohe Stellung erregte Hermann den Neid der übrigen Fürsten. Er aber besiegte die Feinde tapfer, tötete eine Menge derselben und machte die übrigen zinsbar. Nach diesem kamen die alten Feinde, die Ungarn, um die Tapferkeit des neuen Königs zu erproben. Sie sielen in Franken ein und wollten von der westlichen Seite her nach Sachsen eindringen. Der König aber zog ihnen unverweilt mit einem gewal- tigen Heer entgegen, schlug sie in die Flucht und verjagte sie von seinem Gebiet. 3. Als die Kriege mit den auswärtigen Feinden nachließen, begannen innere sich p entspinnen. Herzog Eberhard nämlich ergrimmte gegen einen übermütigen Lehnsmann, sammelte eine Schar und gab bewert Stadt den Flammen preis, alle Bewohner aber brachte er um ihr Leben. Als der König diesen Frevel vernommen hatte, verurteilte er den Eberhard, als Buße eine Anzahl Pferde zu liefern im Werte von hundert Pfund; und alle Kriegsobersten, die ihn bei dieser That unterstützt hatten, zu der Schande, Hunde zu tragen bis zu der königlichen Stadt Magdeburg. Doch nahm er
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