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1. Geschichtsbilder - S. 4

1890 - Leipzig : Richter
— 4 — aus Erz anbot. Der Handel war aber dann nur ein Tauschhandel; Geld besaßen die Deutschen noch nicht, sie lernten es erst von den Römern kennen. Was sie fausten, bezahlten sie mit Vieh, mit Fellen der erlegten Tiere oder mit Erzeugnissen ihres Landes. • Sehr gern nahmen römische Händler von ihnen Gänsefedern, mit denen die Römer ihre Kissen füllten, oder die langen blonden Haare der Frauen, mit denen sich römische Frauen gern schmückten. Auch die in Deutschland wachsenden Rüben waren den Römern etwas Neues und wurden gern gekauft. Auf der Tafel des römischen Kaisers Tiberins (unter dessen Regierung Christus gekreuzigt ward) gab es oft ein Gericht aus deutschen Rüben. Die Schmucksachen, welche vornehme Deutsche von römischen Kaufleuten erwarben, waren meist große Ringe, die man am Halse oder um den Arm trug. 7. Um die Feldwirtschaft kümmerten sich die Männer meist nicht. Ihre Beschäftigung war Krieg und Jagd, und wenn sie die nicht hatten, lagen sie wohl faul auf der Bärenhaut, mit der das aus Laub oder Moos in der Hütte hergerichtete Lager bedeckt war. Den Feldbau besorgten die Frauen und Mägde ober die Sklaven. Frauen und Mägde spannen auch, webten und nähten die Kleider, verstanden wohl auch, einen Streifen Linnen bunt zu färben, mit dem sie dann das Kleid zum Schmucke benähten. Ebenso besorgten die Frauen das Mahlen des Getreides, das Backen und Brauen. Die Mühlen, auf denen das Getreide zerrieben wurde, waren freilich sehr einfacher Art. Es waren zwei aufeinander passende Steine, von denen der obere mit der Hand gedreht werden mußte. Von Getreidearten wurde viel Hafer erbaut, und Haferbrei war fast eine tägliche Mahlzeit. Korn und Weizen waren seltener. Auch Gerste gab es, aus welcher die Frauen bereits ein berauschendes Getränk, eine Art Bier, zu bereiten verstanden. Wein kannten nur die an den Grenzen wohnenben Volksstämme, beiten er durch römische Kaufleute zugebracht würde. Von Kühen gewann man Milch und Käse; besonbers gern aß man „saure Milch". Neben allerhanb Walbbeeren gab es auch schon Obst, besonbers Apfel; aber es waren die wilden, herb schmeckenden Holzäpfel. Von Hülsenfrüchten gab es Erbsen, Linsen und Bohnen. Fleisch lieferte das von den Männern erlegte Wilb, im Hanfe schlachtete man Rinber, Schafe ititb Schweine. Den letzteren gewährten die bichten Eichenwälber reichliche Eichelmast. Als Gewürz kannte man nur das Salz und den in großer Menge wachsenben Lauch. Das Salz wurde auf sehr einfache Weise gewonnen, indem man die den zahlreichen Salzquellen entnommene Sole über ein Kohlenfeuer goß und dann das zurückbleibende Salz sammelte. Salzquellen waren ein sehr wertvoller Besitz, und oft sind um sie heftige Kriege zwischen benachbarten Volksstämmen geführt worden. 8. Bei dem rauhen Klima, das in Deutschland herrschte, und bei
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