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1. Geschichtsbilder - S. 5

1890 - Leipzig : Richter
— 5 — den kalten Wintern, die es da gab, waren warme Kleider notwendig, wenn auch die Deutschen ein abgehärtetes Geschlecht waren und bereits die Kiuder an die Ertragung aller Unbilden des Wetters gewöhnten. Das Unterkleid, das bei den Männern bis ans Knie reichte, bei den Frauen aber etwas länger war, bestand ans der von den Frauen gewebten Leinwand. Den darüber getragenen Mantel bildete oft nur ein großes viereckiges Stück Wollenzeugs, das mau um die Schultern schlug und mit einer Spange ans Erz oder auch nur mit einem Dorn zusammenhielt. Vornehmere zierten sich wohl mit einer kunstreich geschmiedeten Spange, die sie von einem römischen Kaus-manne erworben hatten. Gegen die Külte nahm man auch Felle erlegter Tiere, Wolfs- und Bärenfelle, um. Die Schuhe waren aus einem Stücke Tierhant hergestellt, auf welcher man zu besserem Schutze gegen die Kälte die Haare gelassen hatte. Steinerne Häuser kannten die alten Deutschen noch nicht; das Holz lieferte ihnen der dichte Wald reichlich. Die Stämme wurden aber nicht wie bei den Blockhäusern unserer Zeit der Sänge nach übereinander geschichtet, sondern Pfahl an Pfahl nebeneinander gestellt. Die Zwischenräume füllte man mit Lehm, Erde oder Geflecht aus, und wer seiner Wohnung einen besonderen Schmuck verleihen wollte, bestrich sie noch mit Farbe. 9. Daß die Deutschen ein tapferes Volk waren, zeigte sich besonders in ihren Kämpfen mit den Römern, die von ihnen trotz ihrer besseren Bewaffnung und ihrer größeren Kriegskunst besiegt wurden. Die Deutscheu selbst betrachteten diese Tapferkeit als eine ihrer Haupttugenden. Als einst Gesandte ans dem deutschen Volksstamme der Friesen zu Rom in das Theater kamen, setzten sie sich ohne Scheu aus die beu vornehmsten Gästen des Kaisers vorbehaltenen Ehrenplätze, inbern sie sprachen: „Kein Volk bet Welt übertrifft die Deutschen an Tapferkeit." Schon die Körpergröße und die Kraft und Gewanbtheit der Deutschen erregte bei den Römern Verwunderung. Deutsche Männer waren oft imstande, gewaltige Felsblöcke gegen die Feinde Zu schleuberu ober armstarke Bäume mit den Wnrzeln aus der Erde zu reißen. Von dem Fürsten eines deutschen Volksstammes wirb erzählt, beiß er über vier Pferbe hinwegspringen konnte, und beim Besteigen des Pferbes einen Steigbügel zu gebrauche», hielten die Deutschen für schimpflich. Schon von der frühesten Jugenb an wurden die Deutschen abgehärtet und in den Waffen geübt; Kraft und Gewanbtheit mußten die Knaben namentlich auch bei beut sogenannten Schwerttanze erproben, wo sie die verschiedensten Verschlingnngen des Tanzes zwischen aufgesteckten Schwertern auszuführen hatten. Ohne Waffen ging ein freier beutscher Mann nie aus; Waffen gab die Braut ihrem Verlobten als Brautgeschenk, mit den Waffen ein bet Seite besuchten die Männer
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