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1. Geschichtsbilder - S. 14

1890 - Leipzig : Richter
— 14 — Frankenreiches aber, das sich unter Chlodwigs Nachkommen bis nach Thüringen ausgebreitet hatte, waren die Sachsen gar unruhige und feindselige Nachbarn. Sehr oft fiesen sie in Hessen und Thüringen ein, verbrannten die christlichen Kirchen, zerstörten die Wohnnngen und führten die Viehherden mit sich fort. Da beschloß der Frankenkönig Karl, der später den Beinamen „der Großes erhielt, die Grenze seines Reiches dadurch zu schützen, daß er die Sachsen seiner ^Macht unterwarf und sie zugleich zum Christenglauben bekehrte. So kam es zu einem Kriege, der, freilich mit manchen Unterbrechungen, über dreißig Jahre gedauert hat. 2. Der Anfang dieses sogenannten Sachsenkrieges war für Karl ein glücklicher. Siegreich drang er (7 72) in das Land der Sachsen ein, eroberte daselbst die Feste Eresbnrg und zerstörte die Jrmensänle, ein Hauptheiligtnm der heidnischen Sachsen. Doch war Sachsen noch nicht ganz unterworfen, und im nächsten Jahre sollte der Krieg fortgesetzt werden. Da kamen aber Gesandte des Papstes aus Rom und baten den König Karl um Hilfe wider die Langobarden, einen deutschen Volkssiam m, der sich zur Zeit der Völkerwanderung in Italien niedergelassen hatte und jetzt auch den Papst in seinem Besitztum bedrohte. Karl eilte herbei, besiegte die Langobarden, verbannte ihren König in ein Kloster und verleibte ihr Land dem großen fränkischen Reiche ein. Seine lange Abwesenheit benutzten die Sachsen gleich wieder zu einem Einfall in Hessen, wobei sie wie gewöhnlich die Kirchen verbrannten und das Land ausplünderten und verheerten. Karl eilte herbei und drang siegreich in Sachsen ein. Aber fast in jedem Sommer mußte ein neuer Feldzng gegen die sich immer wieder empörenden Sachsen unternommen werden. Und den Scharen der fränkischen Krieger folgten christliche Priester, die den Sachsen das Evangelium predigten. Wohl stellten die Sachsen, wenn sie besiegt waren, Geiseln zum Zeichen ihrer Unterwerfung, wohl ließen einzelne sich taufen, und auch die sächsischen Geiseln ließ Karl im Christentum unterrichten und taufen; aber König Karl wußte recht wohl, daß die freiheitliebenden Sachsen jede Gelegenheit zu neuer Empörung aufs begierigste ergreifen würden. 3. Karls grimmigster Gegner war der Sachsenherzog Wittekind, der wohl oft vor den Franken fliehen mußte, einmal sogar bis zu dem Könige von Dänemark, der aber immer wieder zurückkehrte und die Sachsen zu neuem Kampfe aufrief. Als zehn Jahre nach dem Beginn des Sachfenkrieges (782) die von Osten über die Elbe vordringenden heidnischen Slaven auch in Thüringen einbrachen und Karl ein Heer gegen dieselben schickte, verlangte er, daß auch die Sachsen mit den Franken gegen die neuen Feinde ziehen sollten. Diese Zeit aber hielt Wittekind für geeignet zu einer neuert Empörung, und als das fränkische Heer heranzog in
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