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1. Geschichtsbilder - S. 80

1890 - Leipzig : Richter
— Sonor. Die protestantischen Herzoge von Mecklenburg vertrieb er, und er selbst wurde dann vom Kaiser als Herzog von Mecklenburg eingesetzt. Aber er behielt diese Würde nur ein Jahr. Sein stolzes und herrisches Wesen verdroß die übrigen deutschen Fürsten, die schon darüber erzürnt waren, daß einer, der bis vor wenigen Jahren ein armer Edelmann gewesen war, ihnen nun an Ehren und Würden gleich sein sollte. Reich, und zwar so reich, daß er aus eigenen Mitteln ein Heer an werben konnte, war Wallenstein erst dadurch geworden, daß er viele Güter der in Prag hingerichteten ober aus Böhmen vertriebenen Protestanten für einen sehr billigen Preis gekauft hatte. Man bars auch nicht glauben, daß Wollenstem so uneigennützig war, seinen Reichtum dem Kaiser zu Diensten stellen zu wollen, ohne selbst einen Nutzen davon zu haben. Sein Grnnbsatz war: „Der Krieg muß den Krieg ernähren", urtb was er seinen Söldnern an Werbegelb urtb Solb auszahlte, das sorberte er für sich boppelt urtb breifach zurück in bett gewaltigen Snmmen, die er auf seinen Kriegszügen Dörfern nnb Städten als Kriegssteuern auferlegte. Die Ortschaften würden gebrcmb)chatzt, b. h. die Führer der Solbateu forberten von den Einwohnern eine hohe Summe Gelbes unter dem Androhen, die Häuser nieberzubrennen, wenn das Gelb nicht herbeigeschafft werbe. Dazu kam, daß die einzelnen Solbateu, wohin sie kamen, auch für sich noch Beute machen wollten urtb den armen Einwohnern auch das Letzte nahmen, was sie noch besaßen, ober Hab und Gut der Bürger nnb Bauern durch Branb nnb mutwillige Zerstörung vernichteten. Selbst ihr Leben mußten viele Einwohner unter den Hauben der zügellosen, raub- und beutegierigen Sölbner lassen. Die gerechten Klagen der Bevölkerung benutzten viele beutsche Fürsten, um bamit zugleich den Herzog Wollenstem bei dem Kaiser anzuklagen und seine Absetzung zu verlangen. Der Kaiser ging enb-lich, wenn auch ungern, ans das Verlangen der Fürsten ein und setzte Wallenstein ab, der sich nun grottenb auf feine Güter in Böhmen zurückzog. Walleustein hoffte, es werbe schon die Zeit kommen, wo der Kaiser seiner wieder bedürfen würde. Dann wollte er aber seine Bedingungen stellen, ehe er dem Kaiser wieder half. 5. Der größte Teil Mittel- und Nord-Deutschlands war durch Tilly und Wallenstein dem Kaiser unterworfen wordan. Nun dachte der Kaiser daran, in diesen unterworfenen Gebieten überall die lutherische Lehre zu verdrängen und den Katholiken die Kirchen, die Klöster und die geistlichen Güter wieder zu übergeben. Die deutschen Protestanten wären verloren gewesen, wenn ihnen nicht zu rechter Zeit ein Helfer von fernher gekommen wäre. Als ihnen schon alle Hoffnung geschwunden war, landete an der Küste von Pommern der protestantische Schwedenkönig Gustav Adolf mit einem Heere, um den deutschen Protestanten zu Hilfe zu kommen. Das Heer Gustav Adolfs war zwar der Zahl nach nicht groß, aber es bestand
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