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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 31

1901 - Halle : Gesenius
— 31 — Als die Nachrichten von diesen Verheerungen nach Berlin kamen, fugte Friedrich Wilhelm der Vierte: „Ich will hin zu meinen unglücklichen Schlesiern, und ihnen helfen, so viel ich kann!" Der König reift nach Schlesien und bringt Trost und Hilfe, wohin er kommt. Er gelangt auch in jenes Dorf, wo der Wackere lebte, der jene That gethan hatte. Um ihn stand das Volk. Einer der Begleiter des Königs erzählte diesem an Ort und Stelle, die ganze Geschichte von dem, was der Bauer gethan hatte. Da richtete der König den glänzenden Blick auf das Volk, und sagte: „Wo ist der Mann? Er trete vor!" Der Bauer stand in dem Haufen. Er hatte für den König und das Vaterland die Waffen getragen und trug auch zwei Kriegsdenkmünzen auf seinem Sonntagsrocke. Er wußte, was dem Landwehrmanne bei solchem Rufe ziemt. In soldatischer Haltung schritt er vor. Der König trat nahe an ihn heran, betrachtete ihn einige Augenblicke und sagte dann: „Du bist ein braver Mann." Das drang dem wackeren Schlesier tief ins Herz. Er sprach: „Wenn das mein geliebter König und Herr sagt, darf ich's ja selber glauben." Dabei lächelte er, und die Augen wurden ihm feucht. Der König faßte des Bauern Hand und drückte sie. „Womit kann ich Dir helfen?" fragte er dann. „Dank' schön!" sagte der Bauer. „Mein Schwiegervater wird mir schon noch eine Weile durchhelfen. Es sind noch Ärmere da." Diese Uneigennützigkeit rührte den König tief. Er sah noch einmal lange den edlen Bauer an. Darauf rief er einen Bedienten herbei, der das Ehrenzeichen erster Klasse trug. Er nahm es ihm von der Brust und heftete es dem wackeren Manne an. Das Volk aber jubelte laut seinem Könige zu. 6. Des Königs Krankheit und Tod. Gegen das Ende seiner Regierung wurde König Friedrich Wilhelm Iv. schwer geisteskrank. Sein Bruder, Prinz Wilhelm, mußte die Regierung übernehmen. Ohne Kinder zu hinterlassen, ist dann der König 1861 gestorben. V. König Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840.) (Lektion 17 — 22.) 1. Kronprinz und Kronprinzessin. Die Eltern Kaiser Wilhelms I. und König Friedrich Wilhelms Iv. waren König Friedrich Wilhelm Iii. und die Königin Luise. Als Kronprinz und Kronprinzessin als Brautpaar in Berlin einzogen, da waren alle Häuser mit Fahnen und Laubkränzen geschmückt, und eine riesige Ehrenpforte war gebaut worden. Bei dieser stand eine Schar großer und kleiner Mädchen, alle in weißen Kleidern. Eins davon, ein Bürgerkind, sagte ein Festgedicht auf. Der Prinzessin gefiel das so gut, daß sie das Kind in ihre Arme nahm und küßte. Darüber brachen die Zuschauer in lauten Jubel aus.
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