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1. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 8

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
welcher die „goldene Wiege" genannt wird. Das ist ein gar wnn- 1 derlicher Name! Wer ihn zuerst hört, denkt sich alles Mögliche, ; nur nicht das Rechte dabei und tappt im Dunkeln, bis er durch folgende Sage belehrt wird: Hier in diesem dunklen Hain soll ein Schatz vergraben sein. Dieser unermeßliche Schatz kann aber nur von drei Brüdern, die das Schneiderhandwerk betreiben und sich nie im Leben gezankt und ge- 1 schölten haben, in der Sylvesternacht um 12 Uhr gehoben werden. ■ Ohne ein Wort aus dem Hinwege zu sprechen, müssen sie dem Zauber-gründe nahen und mäuschenstill ihre Arbeit verrichten. Bei dem leisesten Wort verschwindet der Schatz, und erst nach 100 Jahren kann aufs neue der Versuch gemacht werden, ihn zu gewinnen. An der linken Seite der Buxtehuder Chaussee liegt eine Viertel-stunde hinter Hausbruch der Falkenberg (68 m), von dem die Sage folgendes erzählt: Vor Zeiten legte auf diesem Bergkegel ein außerordentlich roher und gewaltthätiger Mensch mit Namen Goedeke Michels in den Ruinen einer von Hermann dem Cherusker zerstörten Römerburg sein Raubnest an. Auf der Spitze des Falkenberges findet man noch heute eine Vertiefung, welche im Volksmunde den Namen „Gent sien Kühl" führt. Sein Spießgeselle und Freund hatte sich im Rosen- i garten, der sogenannten „Diebeskuhle", wohnlich eingerichtet. Beide fuhren gemeinschaftlich auf Raub aus und machten namentlich die noch uneingedeichte Elbe unsicher. Die geraubten Schätze brachten sie nach dem Falkenberge, ebenso auch wohlhabende Gefangene, für deren Loslafsnng sie von den Angehörigen ein schweres Lösegeld er- 1 Preßten. Lange waren sie der Schrecken der ganzen Umgegend, doch endlich schlug ihnen die Stunde der Vergeltung. Das Raubnest wurde . gänzlich zerstört. Die Eroberer fanden aber trotz eifrigen Suchens die Schätze nicht, welche die Räuber in einen tiefen Schacht unter der Burg versenkt hatten. Bei der Zerstörung derselben war der Schacht eingestürzt und hatte das geraubte Gut begraben. Dasselbe ist dem Teufel verfallen und wird von ihm sorgfältig bewacht. In mondhellen Nächten bringt er die Schätze hin und wieder an die Oberfläche und freut sich an dem herrlichen Glanze. Zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde ein Fußweg, der von Tostedt über Moisburg an dem Falkenberge vorbei zur Elbe führte, vielfach von Eier- und Hühnerhändlern benutzt. Der Weg heißt noch heute in dortiger Gegend „Küken-" oder „Hühnerstieg". Der Sage nach kam einst des Nachts bei hellem Mondenscheine ein „Kiepenkerl" des Weges. Er gedachte frühmorgens in Moorburg einzutreffen und mit den Milchern nach Hamburg zu fahren, um eingekaufte Eier und Hühner zu verhandeln. Als er nun an den Falkenberg kam, sah er dicht am Weg glühende Kohlen liegen, j „Sieh", dachte er, „da haben gestern die Heidhauer oder Schäfer . ein Feuer gehabt. Das trifft sich herrlich, da kaun ich mir meine j
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