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1. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 9

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 9 — Pfeife wieder anzünden." Er klopfte sie aus, stopfte sie frisch und bückte sich, um eine Kohle von der Feuerstelle zu nehmen und auf den Tabak zu legen. Kaum hatte er die Kohle angefaßt, so bekam er einen heftigen Schlag in den Nacken, daß er fast auf die Nase fiel. „Nanu", rief der unerschrockene Mann, „wat schall soon Unsinn?" und damit sah er sich nach dem unbekannten Schläger um, doch niemand war zu sehen. Als er später auf dem Schiffe seine Pfeife ausklopfte, da fiel ein altes Goldstück klingend zur Erde. Er konnte sich anfangs gar nicht erklären, wie das Goldstück in seine Pfeife gekommen sein konnte. Endlich fielen ihm die Kohlen vom Falkenberge ein. Jetzt war das Rätsel gelöst. Sie sind das unrechte Gut, das dort der Teufel bewacht. Nun weiß er auch, woher der heftige Schlag rührt. Auf dem Rückwege hoffte er, die Feuerstelle am Falkenberge wiederzufinden und mehr Goldstücke zu sammeln. Doch vergebens. Nach langem Suchen fand er noch einige Goldstücke, die er wahrscheinlich mit seinem Stocke aus dem Feuer und damit aus dem Bannkreise des Teufels gerührt hatte. Der „Kiepenkerl" steckte sie schmunzelnd ein; durch sie soll er sein Glück gemacht haben und später ein sehr reicher Mann geworden sein. 3. Der Rosengarten und der Karlstein. Geht man von Harburg über Appelbüttel nach Sottors, so kommt man 15—20 Minuten hinter dem letzteren Orte an einen Wald, der als Fortsetzung der Haake und Emme anzusehen ist. Schön und gesund liegt inmitten dieses Waldes das Forsthaus „Rosengarten". Wer den Namen zuerst hört, stellt sich darunter wohl einen Garten voll schöner Rosen vor. Kommt er aber nach dem Forsthause, so fragt er erstaunt: „Wo ist denn hier der Rosengarten, von dem dieser Ort seinen Namen hat?" Der freundliche Förster klärt ihn auf und sagt ihm, daß der Name nichts mit Rosen zu thun hat, sondern eine Verstümmelung des Wortes „Rossegarten" ist. Hier befanden sich nämlich in alter Zeit große, eingezäunte Pferdeweiden. Erst viel später wurde die ganze Gegend bewaldet, und der Bolksmund wandelte den Namen Rossegarten in Rosengarten um. Ohugefähr 25 Minuten vom Forsthause entfernt treffen wir auf unserer Wanderung den „Karlstein". Dies ist ein Granitblock, der etwa 1,75 m hoch, 2 m breit und 1,50 m dick ist. Au den Karlstein knüpft sich folgende Sage: Als Karl d. Gr. seine Kriege gegen die Sachsen führte und sie mit Gewalt zum Christentum bekehren wollte, da kam er auch mit seinem Heere in die hiesige Gegend. In dem Kriege mit den Sachsen erlitt Kaiser Karl einst eine empfindliche Niederlage unweit Buxtehude. Karl zog sich mit seinem Heere auf die Höhen des nahen Sünders zurück, um hier von den Strapazen auszuruhen. Er legte sich neben den obengenannten Stein und befahl seiner Umgebung, ihn im Schlafe nicht zu stören. Zuwiderhandlung drohte er mit dem Tode zu bestrafen. Doch eine gute halbe Stunde später sahen die Franken die Sachsen gegen die besetzten Höhen heranziehen. Ratlos standen die Franken da und wußten nicht, was sie beginnen sollten. Endlich faßte sich einer ein Herz, nahm des Kaisers Lieblingshund und warf ihn auf den schlafenden Kaiser. Dieser erwachte, 2
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