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1. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 17

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 17 — schnell wieder trocken wurde, gewahrte man zum größten Erstaunen an den Borsten des Tieres reichlich Salz. Man suchte und fand bald die Pfütze, worin sich die Sau gebadet hatte. Das Wasser wurde untersucht, und siehe, es war sehr salzhaltig. Bald begann man mit der Ausbeutung der gefundenen Salzquelle, durch welche Lüneburgs Wohlstand wesentlich mit begründet und erhalten ist. Zur Erinnerung an die eigentümliche Art der Entdeckung der Salzquelle wird in der Beamtenstube des Rathauses zu Lüneburg ein Schinken der schwarzen Sau aufbewahrt. Es bezieht sich darauf folgende Inschrift: „Hier kannst du sehen die Reste des Schweines, welches als Erfinder der Lüneburger Salzquelle genannt zu werden verdient." Über dem Eingänge zur Sülze aber.stehen die Worte: „Reiche, die reichsten Gaben der Saline, umsonst gespendet von der Güte des großen Gottes, werden hier gekocht. Berg, Quell, Brücke sind deine Gaben, o Gott! gieb, daß in unserer Brust die Frömmigkeit wachse und nicht gemindert werden die Schätze." 13. Zerstörung Lardowieks. Bardowiek, einst eine der bedeutendsten Handelsstädte in Norddeutschland, gehörte vormals zum Herzogtum Heinrichs des Löwen. Herzog Heinrich hatte durch mancherlei Vergünstigungen, welche er Lübeck gewährte, den Handel Bardowieks verringert' und sich dadurch den Haß der Bewohner dieser Stadt zugezogen, so daß dieselben ihm, als er auf seiner Reise nach England hier rasten wollte, höhnisch die Thore verschlossen. Erbittert schwur Heinrich, sich zu rächen. Und er hielt Wort. Kaum war er 1189 zum zweiten Male aus Euglaud zurückgekehrt, so forderte er die Bardowieker auf, sich ihm gänzlich zu unterwerfen. Doch schnöde wurde er abgewiesen. Da kam er mit Heeresmacht vor die Stadt. Vergebens stürmte der Löwe zwei Tage hindurch gegen die festen Mauern. Schon gedachte er daran, die Belagerung aufzugeben; da kam ihm am dritten Tage ein Zufall zu Hülfe. Ein Bardowieker Ochse verirrte sich in das Lager des Herzogs, und als die Soldaten ihn an die Ilmenau trieben, um ihn zu fangen, ging das Tier durch den Fluß in die Stadt. Zum größten Erstaunen gewahrten die Soldaten, daß hier das Wasser seicht war und dem Ochsen nicht einmal an den Leib reichte. Den Durchgang merkten sich die Belagerer, und bald darauf setzten Reiterei und Fußvolk durch den Strom. Schnell eroberten sie die Stadtmauer, welche auf dieser Seite nur schwach verteidigt war, da man auf den Schutz des Wassers rechnete. Es entstand in der Stadt ein furchtbares Blutbad, in dem selbst Weiber und Kinder nicht verschont blieben. Die Stadt wurde von den Siegern am 28. Oktober 1189 eingeäschert. Der Fuß des Löwen zertrat die reiche, blühende Stadt, die sich nie wieder aus ihren Trümmern erhoben hat. Nur der Dom blieb verschont, wurde aber seiner kostbaren Gefäße und Schätze beraubt. Der Herzog ließ über die Hauptthür des Domes
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