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1. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 18

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 18 — einen ans Holz geschnitzten Löwen setzen mit der Inschrift: („Ye-stigium leonis “) des Löwen Spnr. Als man später den Dom umbaute, nahm man den Löwen von seinem bisherigen Platze fort und stellte ihn im Dome selbst auf. Bardowiek ist heute ein Flecken, dessen Bewohner Viehzucht und Ackerbau, namentlich aber Gartenbau betreiben. 14. Der Rattenfänger von Hameln. Vor mehr als 600 Jahren hat sich der Sage nach in Hameln an der Weser eine seltsame Begebenheit zugetragen. Die Stadt wurde damals, so erzählt man, von vielen Ratten und Mausen geplagt. Alle Versuche der Bewohner, dieselben zu vernichten, waren vergeblich. Eines Tages erschien nun in der Stadt ein seltsam gekleideter Mann, der gegen Zahlung einer ansehnlichen Geldsumme die unliebsamen Gaste zu vertreiben versprach. Die Bewohner der Stadt waren gern bereit, die geforderte Summe zu zahlen, um endlich von den Plagegeistern befreit zu werden. Sie öffneten mit Vergnügen dem Fremden ihre Wohn-, Kellerräume u. f. w. Der Fremde lächelte, zog eine Sackpfeife hervor und durchzog, luftige Weifen pfeifend, alle Straßen der Stadt. Da eilten aus allen Ecken und Schlupfwinkeln Ratten und Mäuse hervor und liefen dem Spielmanne nach, so daß bald ein großes Heer der verhaßten Tiere hinter ihm her wimmelte. Der Zauberkünstler schritt zum Thore hinaus, führte unter den lieblichen Klängen seiner Sackpfeife die häßlichen Tiere an die Weser und schritt in den Fluß. Die be- zauberten Tiere folgten ihm und fanden in den Fluten ihren Tod. Die Bürger der Stadt freuten sich, so schnell von der Plage befreit worden zu fein; doch weigerten sie sich, den ausbedungenen Lohn zu zahlen, und zwar unter dem Verwände, daß der Wohlthäter ein Zauberer fei. Zornig entfernte sich der Fremde und schwur, sich bitter zu rächen. Als nun am folgenden Johannisfeste die Mehrzahl der Bewohner Hamelns in der Kirche weilte, erschien der Fremde unerwartet als Jäger gekleibet in der Stadt. Er trug auf feinem Kopfe einen feuerroten Hut mit einer langen Hahnenfeber und an der Seite einen breiten Hirschfänger. Der Zauberer spielte wieber die lustigsten Weifen auf feiner Sackpfeife; Knaben und Mäbchen der Stadt sammelten sich um ihn und folgten jubelnb dem wunberlichen Fremben nach. Langsam zog er mit einer Schar von 133 Kinbent zum Ofterthore hinaus nach dem vor der Stadt belegenen Koppelberge. Der Berg öffnete sich, und der Spielmann ging hinein, ihm folgten die jubelnben Kinder. Als das letzte Ktnb eingetreten war, schloß sich der Berg wieber. Ein Kinbermäbchen, welches neugierig dem Zuge von weitem gefolgt war, hatte den Vorgang mit angesehen. Es eilte schnell nach der Stadt zurück und erzählte, was vorgefallen war. Zwei Kinder, welche dem Zuge so schnell nicht hatten folgen können, kehrten zurück; boch war das eine von der Zeit an stumm, das andere blind. Bestürzt eilten die Bürger zum Koppelberge, wo die Kinder
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