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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 22

1901 - Halle : Gesenius
— 22 — führte der Kronprinz auch einmal selbst die Regierung für seinen kranken Vater, und damals merkten die Leute, daß aus ihm wirklich das werden würde, was sein Name sagt, nämlich ein Friedrich, das heißt ein Friedefürst. Kaum einer wie er kannte sein Volk und wußte, was ihm not that, kaum einer wußte auch so die rechten Mittel, ihm zu helfen, wie der Kronprinz. Alles hatte ihn gern, und alle wünschten ihm ein langes Leben und eine glückliche Regierung für die Zukunft. Da wurde er plötzlich krank, immer kränker —; endlich hörte man, daß er unheilbar krank wäre. Und nun starb sein Vater, der alte Kaiser! und statt eines starken und tüchtigen Mannes, stieg ein müber, totkranker auf den Kaiserthron. Wiedergabe. Überschrift. Wie Kronprinz Friedrich Wilhelm sich als Friedefürst bewährte. Hauptzusammenfassung nach den vier Überschriften. Kurze Totalwiebergabe. Besprechung (Vertiefung). Es ist eigentümlich, wie manchmal schon bei Kinbern sich der künftige Beruf anzeigt. Der kleine Prinz Friedrich Wilhelm zeigte schon frühe Neiguug zum Solbateu; es war, als ob es ihm schon in der Wiege be-schieben gewesen wäre, herein st ein großer Felbherr zu werben. Und es war sehr gut, daß er eine solch tüchtige militärische Erziehung erhielt; beim sonst würde er wohl nicht imstanbe gewesen fein, die Österreicher und Franzosen zu besiegen. Die einfache solbatische Weise gewöhnte ihn auch sonst an ein einfaches Leben und bewahrte ihn vor zu großem Aufwanbe. Allein wenn es bei biefer Erziehung allein geblieben wäre, so würde der Prinz wohl ein rauher Kriegsmann geworben sein. Das verhinberte aber der gute Einfluß der Mutter, die ihm Lust und Liebe für Wissenschaft und Kunst beizubringen wußte. So wurde er zum vollenbeten Menschen. Seht, ba können wir wieber sehen, wie vorteilhaft es ist, wenn Vater und Mutter sich bei der Erziehung ihrer Kinder gegenseitig unterstützen und ergänzen. Die körperliche und die wissenschaftliche Ansbilbnng empfingen aber noch eine Zugabe baburch, daß der Prinz ein Hanbwerk lernte. Hierburch würden einesteils die Hand und das Auge geübt und eine gewisse Geschicklichkeit erzielt. Anbernteils aber empfing auch der Prinz Achtung vorher Arbeit. Er sah und erfuhr es selbst, daß ein jeder Beruf erlernt werben muß, daß heutzutage niemanb vorwärts kommt, der nicht etwas Tüchtiges leisten kann, und daß jeber achtbar ist, wenn er bieg thut, mag er Fürst ober Taglöhner sein. So war die Arbeit im Elternhause vollenbet, und nun begann sie draußen in der Fremde. Der junge Fürstensohn mußte sich auf seinen
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