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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 151

1901 - Halle : Gesenius
— 151 — einmal alle Sorgen und Lasten der Arbeit beiseite setzen konnte, um sich in dem schönen Garten zu ergehen. Die Luft war so rein, die Vöglein sangen so schön, die Leute waren so höflich und ehrerbietig; am liebsten aber war es dem Könige, allein zu seiu mit seinem Kinde. Da stört ihn plötzlich etwas. Ein zudringlicher Knabe. Der König, der wohl so etwas schon gewöhnt ist, achtet gar nicht auf ihn; vielleicht war er gerade in ein interessantes Gespräch mit seiner Tochter vertieft. Da erhebt der Kleine seine Stimme. Was will er? Eine seiner Börsen verkaufen. Nun denkt der König, der ja ein sparsamer Herr war, er brauche keine Börse und weist den Knaben ab. Da bricht dieser in die Klage aus: „Ach, dann haben wir heute Mittag nichts zu essen!" Nun wird der König stutzig. Mit einem Male sieht er einen großen Unterschied zwischen sich selbst und dem armen Kinde. Er ist froh, glücklich; auf ihn wartet nach dem Spaziergange ein gutes Mittagessen. Tag für Tag setzt er sich an den Tisch, ohne daß er für diesen Tisch zu sorgen braucht. Und dieses arme Kind ? Es muß erst umher lausen und ein paar Groschen verdienen, ehe es und seine Angehörigen daran denken können, ein ärmliches Mittagsmahl zu bereiten. Und Tag für Tag mußte es das thun. Das greift dem Könige ans Herz. Nun erfüllt er nicht nur des Kindes Begehr, sondern kaust diesem noch mehr ab als es verlangte und bezahlt ihm überdies säst das Zehnfache des Preises. 6. Zusammenfassung. Überschrift: Die reiche Gewährung der Bitte des kleinen Börsenhändlers. Ob es damit wohl genug war, oder ob der König noch mehr gethan hat. Der König hat jedenfalls darüber nachgedacht, was wohl der kleine Verkäufer mit dem Gelde anfangen würde. Vielleicht hat er ihm nachgeforscht. Denkt an den Kronprinzen (Kaiser Friedrich) in Karlsbad! Nun, wir wollen sehen, ob es so rasch ging. Ii. Stufe. b. Als nun der Knabe das Geld sah, sagte er ängstlich: „Ach, lieber, gnädiger Herr Lieutenant, geben Sie mir lieber Groschen, ich habe weiter kein Geld und kann nicht herausgeben." Dabei schaute er den König so unschuldsvoll an, daß dieser ganz gerührt wurde. „Wo wohnst Du denn, .Kleiner" fragte er. Da hörte er denn, daß der Knabe nur noch eine Mutter hätte und daß diese mit noch fünf kleinen Kindern in einem Dachstübchen wohnte. Der Vater, sagte der Bnbe, wäre seit einiger Zeit tot; er sei Feldwebel gewesen. Nun stricke die Mutter Börsen und er verkaufe sie. „Nun", antwortete der König, „so geh’ heim, bring' der Mutter
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